Filmplakat Zwischen uns

Zwischen uns

Deutschland 2021

Eva möchte nicht, dass ihr autistischer Sohn Felix ein Außenseiter ist. Und das, obwohl er schon zum dritten Mal die Regelschule wechseln muss. Auch zuhause stellen das Heranwachsen und Felix‘ Suche nach der eigenen Identität die Mutter-Sohn-Beziehung auf die Probe. In seinem intensiven, tragischen Debutspielfilm beschäftigt sich Max Fey mit der Lücke ZWISCHEN UNS und der Bemühung sie stets, so schwer es auch fällt, mit Verständnis und Liebe zu füllen.

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 8. Klasse

Altersempfehlung

ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Psychologie

Themen

Autismus, Neurodiversität, Familie, Identität, Individuum (und Gesellschaft), Erwachsenwerden, Schule/Bildung

Kinostart

16.06.2022

Inhalt


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Die alleinerziehende Eva und ihr autistischer, 13-jähriger Sohn Felix haben eigentlich ein liebevolles Verhältnis. Die Mutter setzt alles daran, ihrem Sohn den Weg für ein gutes Leben zu ebnen. Das bedeutet für sie auch, ihn nicht auf eine Sonderschule zu schicken. Zwischen Felix und seinen Mitmenschen bleibt jedoch stets eine Distanz und die Reize in der Schule überfordern ihn. Auch die Tatsache, dass jetzt eine persönliche Betreuerin neben ihm im Unterricht sitzt, hilft ihm wenig. Immer wieder gipfelt sein Unbehagen in Panikattacken, Aggression oder darin, dass Felix wegläuft. Zur Ruhe kommt er im Kontakt mit Tieren, und in Nachbar Pelle, der als Fischer einen Großmarkt beliefert, findet er eine Bezugsperson sowie einen möglichen Teil seiner eigenen Identität. Evas Aufopferung für Felix hingegen kostet sie viel Kraft und auch ihren Job. Nach einem heftigen Wutausbruch von Felix ist es er selbst, dem klar wird, dass sich etwas verändern muss.

Umsetzung


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In einem realistischen Modus bringt Regisseur und Co-Autor Max Fey nicht nur die komplexe Mutter-Sohn-Beziehung, sondern auch die Beziehung beider zur Gesellschaft glaubwürdig auf die Leinwand. Selten bauschen Drehbuch und Inszenierung die Tragik merklich auf, kommen dafür zu einem mitreißenden Schluss, der enorm berührt und lange nachhallt. Dabei ist der Film nicht nur an der Perspektive des vermeintlich „sozial inkompatiblen“ Kindes, sondern vor allem auch an der Perspektive der Mutter interessiert. Das eindrückliche Spiel von Liv Lisa Fries bringt den Zuschauenden die Zerrissenheit und Verzweiflung der Figur nahe, während wir Jona Eisenblätter als Felix mit seiner reduzierten Mimik und impulsiven Ausbrüchen zunächst eher distanziert erleben. Zunehmend gibt jedoch etwa die Filmmusik (mal nervös, mal ruhig, mal traurig) und die motivische Farbe Rot in der Kleidung eine Idee über seine inneren Zustände.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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ZWISCHEN UNS zeigt eindrücklich und ungeschönt, wie in einem bestimmten Familien- und Schulkontext mit Autismus umgegangen wird. Im Unterricht kann der Film einen Impuls für ein Gespräch über das breite Autismus-Spektrum geben, wobei sicherlich klar wird, dass pauschale Aussagen kaum möglich sind. Wie äußert sich Felix‘ Autismus? Wer handelt nachvollziehbar, was würden die Schüler*innen anders machen? Wie wird uns jeweils die Perspektive der Mutter und des Sohnes über filmische Gestaltungsmittel wie die Musik oder die Farbe Rot nahegebracht? Auch eine Analyse des Szenenbilds lohnt sich, da etwa die Wohnung von Eva und Felix oft den Raum zwischen den beiden füllt, auf den der Filmtitel referiert. Anschließend kann man der Frage nachgehen, wie die Gesellschaft autistische Menschen wahrnimmt und wie sie etwa in Film und Serien dargestellt werden. Was sind gängige Stereotype, wie sieht es in der Realität aus und wie beeinflussen die in Medien vermittelten Bilder von Autismus unsere Sicht darauf?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Timo Klabunde, letzte Aktualisierung: 31.05.2022

Regie

Max Fey

Buch

Michael Gutmann, Max Fey

Darsteller*innen

Liv Lisa Fries, Jona Eisenblätter, Thure Lindhardt, Lena Urzendowsky, Corinna Harouch u. a.

Länge

90 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

Wild Bunch Germany

Festivals

55. Hofer Filmtage

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