
Anonymus
London um 1600: Edward de Vere, 17. Earl of Oxford, ist ein gebildeter Mann mit einem Schrank voller heimlich verfasster Theaterstücke. Er glaubt an die Macht des Wortes, kann aber als Angehöriger des Hochadels seine Werke im elisabethanischen England nicht öffentlich aufführen lassen. Der Bühnenautor Ben Jonson soll das übernehmen gegen Bezahlung und unter seinem eigenen Namen.
Anonymus
Drama
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Englisch, Geschichte, Deutsch, Kunst
England/Europa um 1600, Elisabethanisches Zeitalter, Shakespeare, Theatergeschichte, Künstlertum, Kunst und Öffentlichkeit
10.11.2011
Inhalt

London um 1600: Edward de Vere, 17. Earl of Oxford, ist ein gebildeter Mann mit einem Schrank voller heimlich verfasster Theaterstücke. Er glaubt an die Macht des Wortes, kann aber als Angehöriger des Hochadels seine Werke im elisabethanischen England nicht öffentlich aufführen lassen. Der Bühnenautor Ben Jonson soll das übernehmen gegen Bezahlung und unter seinem eigenen Namen. Jonson ist dieser Handel verdächtig, aber er stimmt zu und setzt dabei auch auf den trinkfreudigen Schauspieler William Shakespeare. Zeitgleich versucht William Cecil, einflussreicher Berater von Eilisbeth I., deren Nachfolge in seinem Sinne zu regeln. Edward de Vere, der vom Hof verstoßen wurde, will aus der Ferne auf die Machtkämpfe am Hof Einfluss nehmen und setzt dabei auf das einzige Mittel, das er noch hat: die Macht des Theaters.
Umsetzung

Der Film thematisiert die seit langer Zeit umstrittene Autorschaft Shakespeares und verknüpft die Geschichte um die Theaterleute Ben Jonson und William Shakespeare mit einer höfischen Intrige, die spannend und temporeich inszeniert wird. Es gelingt dem Film auf überzeugende Weise, das Genre des Historienfilms mit Elementen des Thrillers zu kombinieren. Mit einem großen Aufgebot an Figuren und Kulissen, dem häufigen Wechsel zwischen den Zeitebenen werden alle Register des klassischen amerikanischen Kinos gezogen. In das Geschehen sind zahlreiche Theaterstücke von Shakespeare eingeflochten an einigen Stellen mit raffinierten Bezügen zwischen Theater- und Filmhandlung. Das Szenenbild wurde zu großen Teilen virtuell erzeugt und vermittelt ein detailreiches und lebendiges Bild von London um 1600.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Schauplatz des Films ist England um 1600 daher liegt es nahe, die historische Situation am Ende der Regentschaft von Elisabeth I. zu erkunden. Hierzu gehört unbedingt auch die Rolle von Religion und Kirche. Reizvoll kann es dabei sein, historische Realität und Fiktion zu unterscheiden. Hauptanliegen des Films ist die Frage nach der Autorschaft Shakespeares die Debatte dazu kann in Grundzügen erschlossen werden und führt zu Fragen nach der Rolle des Künstlers früher und heute sowie nach dem Verhältnis von Kunst und Macht. Die komplexe Handlungsstruktur und das aufwendige Szenenbild bieten Anlass, die Konstruktion des Films zu erkunden und sich mit den visual effects zu beschäftigen. Nicht zuletzt bietet Anonymus mit dem wunderbaren Prolog des Shakespeare-Darstellers Derek Jacobi (in der Originalfassung) und den eingestreuten Theaterszenen Impulse für den Englischunterricht.
Veranstaltungen

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Roland Emmerich
John Orloff
Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson, David Thewlis, Xavier Samuel u.a.
130 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat „wertvoll“
Sony Picture Releasing
Toronto International Filmfestival 2011