Beale Street
New York in den 1970er Jahren: Obwohl sie immer wieder mit alltäglichem Rassismus konfrontiert werden, baut das junge schwarze Paar Tish und Fonny voller Tatendrang an einer gemeinsamen Zukunft. Eines Tages wird Fonny jedoch zu Unrecht einer Vergewaltigung beschuldigt und landet in Untersuchungshaft. Basierend auf einem Roman von James Baldwin entwirft Filmemacher Barry Jenkins ein aufwühlendes, kunstvoll komponiertes Liebesdrama mit stimmungsvollen Bildern.
If Beale Street Could Talk
Literaturverfilmung, Drama, Liebesfilm
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Englisch, Deutsch, Politik, Geschichte, Sozialkunde, Ethik, Psychologie
Liebe, Rassismus, Diskriminierung, Vorurteile, Gerechtigkeit, Hoffnung, Trennung, Zukunft, Schwangerschaft, Gesellschaft, USA, Familie
07.03.2019
Inhalt
Der New Yorker Stadtteil Harlem in den siebziger Jahren: Tish Rivers und Alonzo „Fonny“ Hunt, die seit Kindertagen befreundet sind, werden ein Liebespaar und planen voller Tatendrang ihre gemeinsame Zukunft. Obwohl sie in ihrem Alltag – etwa bei der Wohnungssuche – immer wieder rassistischen Haltungen und Vorurteilen begegnen, lassen sich die beiden Afroamerikaner nicht unterkriegen. Eines Tages landet Fonny jedoch ohne Aussicht auf einen fairen Prozess in Untersuchungshaft, da man ihn fälschlicherweise beschuldigt, eine Puerto-Ricanerin vergewaltigt zu haben. Bei einem ihrer Besuche im Gefängnis eröffnet ihm Tish, dass sie schwanger sei, und verspricht ihm, so schnell wie möglich seine Unschuld zu beweisen. Mit familiärer Unterstützung kämpft sie fortan gegen die drohende Verurteilung an.
Umsetzung
Mit „Beale Street“ adaptiert der afroamerikanische Filmemacher Barry Jenkins („Moonlight“) einen Roman aus der Feder von James Baldwin. Anders als es die chronologische Inhaltsangabe vermuten lässt, springt das Liebesdrama zwischen unterschiedlichen Zeitebenen hin und her. Kunstvoll eingewoben in Tishs Kampf gegen die Ungerechtigkeit ist die Entwicklung ihrer Beziehung, deren Anfänge der Regisseur besonders feinfühlig in Szene setzt. In leuchtend-warmen, geradezu poetischen Bildern (Kamera: James Laxton) bringt der oft in nahen Einstellungen erzählte Film die Verbundenheit der Protagonisten ohne jeden Anflug von Kitsch zum Ausdruck und berührt mit eindringlichen Darbietungen bis in die Nebenrollen. Einblicke in den systemimmanenten Rassismus liefern pointierte Gespräche und Szenen wie die Begegnung mit einem korrupten weißen Polizisten.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Ausgehend vom alltäglichen Rassismus, der in „Beale Street“ immer wieder zum Vorschein kommt, kann man im Unterricht die Situation der Afroamerikaner von den siebziger Jahren bis heute genauer untersuchen. Welchen Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen waren schwarze Menschen damals ausgesetzt? Wie wurde dagegen angekämpft? Und welche Probleme herrschen in der Gegenwart noch immer vor? Mit Blick auf die kunstvolle, non-lineare Handlungsstruktur und die stimmungsvollen Bilder bietet sich eine umfassende Diskussion über Filmsprache und filmische Erzählweisen an: Wie gelingt es Barry Jenkins, die unterschiedlichen Zeitebnen so zu verbinden, dass am Ende ein in sich geschlossenes Werk entsteht? Anknüpfend daran erscheint auch ein Abgleich mit der von James Baldwin verfassten literarischen Vorlage von 1974 äußerst fruchtbar.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Barry Jenkins
Barry Jenkins nach einem Roman von James Baldwin
KiKi Layne, Stephan James, Regina King, Colman Domingo, Teyonah Parris, Brian Tyree Henry, Finn Wittrock, Diego Luna, Ed Skrein, Emily Rios, Michael Beach, Aunjanue Ellis u. a.
119 Min
deutsche Synchronfassung, englische Originalfassung (auch mit deutschen Untertiteln)
digital, Farbe
ab 12 Jahre
DCM Filmdistribution
(Auswahl): Toronto International Film Festival 2018: zweiter Platz beim People’s Choice Award; New York Film Festival 2018; London Film Festival 2018; Preise (Auswahl): Oscar 2019 für Regina King als beste Nebendarstellerin; Golden Globe für Regina King als beste Nebendarstellerin