Filmplakat Closet Monster

Closet Monster

Kanada 2015

Als der kreativ veranlagte Oscar einen unbekümmerten Arbeitskollegen kennenlernt, entwickelt der sensible Teenager mit der Zeit ernsthafte Gefühle. Zunächst traut er sich allerdings nicht, seine Empfindungen offen auszudrücken, da ihn ein traumatisches Kindheitserlebnis an die Homophobie in seinem verschlafenen Heimatort erinnert. Eindringlich gespielter Coming-of-Age-Film, der das Seelenleben seines Protagonisten auf unkonventionelle Weise vermittelt.

Genre

Drama, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Englisch, Deutsch, Sozial-/Gemeinschaftskunde, Psychologie

Themen

Erwachsenwerden, Pubertät, Homosexualität, Identität, Liebe, Freundschaft, Familie, Diskriminierung, Gewalt, Trauma

Kinostart

06.10.2016

Inhalt


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Seit der Trennung seiner Eltern vor vielen Jahren lebt der kreative Oscar bei seinem leicht verschrobenen Vater, der den sensiblen Teenager des Öfteren spüren lässt, dass er sich einen echten Mann als Sohn wünscht. Oscar interessiert sich jedoch vor allem für seine von Fantasy-Filmen beeinflusste Kunst und fotografiert seine beste Freundin Gemma in unterschiedlichen Verkleidungen und Maskeraden. Als er beim Jobben in einem örtlichen Baumarkt eines Tages den unbekümmerten Kollegen Wilder kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Mehr und mehr fühlt er sich zu dem geheimnisvollen jungen Mann hingezogen, während immer wieder Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis hervorbrechen. Als Kind musste Oscar nämlich mit ansehen, wie ein schwuler Junge aus seinem Heimatort von anderen Jugendlichen brutal gequält und verprügelt wurde.

Umsetzung


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Befreit von den nicht selten schablonenhaften Mustern der klassischen Coming-of-Age-Welt, erzählt Spielfilmdebütant Stephen Dunn in „Closet Monster“ eine berührende Geschichte mit autobiografischen Zügen. Statt einer schematischen Plot-Point-Dramaturgie bevorzugt der junge Filmemacher ein schlaglichtartiges Eintauchen in den Alltag seines Protagonisten, dessen Verwirrung und Verunsicherung Hauptdarsteller Connor Jessup facettenreich zum Ausdruck bringt. Anders als in vielen ähnlich gelagerten Arbeiten sprengt das intime Drama mehrfach die Grenze zwischen Realität und Fantasie, etwa wenn sich Oscar mit seinem pfiffigen, von Isabella Rossellini gesprochenen Hamster unterhält. Szenen wie diese, eine prägnante Musikauswahl und horrorartige Visionen machen die subjektive Wahrnehmung der Hauptfigur und ihr Hadern mit der eigenen Identität auf unkonventionelle Weise greifbar.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Dass ein Coming-out auch heute noch durch viele soziale und familiäre Zwänge erschwert wird, lässt sich ausgehend von dem im Film dargestellten Provinzumfeld und der wenig verständnisvollen Vaterfigur eingehender beleuchten. Damit verbunden könnte „Closet Monster“ auch zum Anlass genommen werden, um ganz konkret über homophobe Gewalttaten zu diskutieren, die nach wie vor selbst in offenen Gesellschaften weitverbreitet sind. Losgelöst von Oscars sexueller Orientierung bietet sich Stephen Dunns preisgekröntes Debütwerk außerdem als Ausgangspunkt für eine allgemeine Auseinandersetzung mit der Verwirrung und der Unsicherheit an, die Jugendliche während der Pubertät erfahren. Fragen nach dem eigenen Platz in der Welt, dem Verhältnis zu den Eltern und dem weiteren Lebensweg dürften dabei ins Blickfeld rücken.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christopher Diekhaus, 28.09.2016, letzte Aktualisierung: 28.04.2020

Regie

Stephen Dunn

Buch

Stephen Dunn

Darsteller*innen

Connor Jessup, Jack Fulton, Aaron Abrams, Joanne Kelly, Sofia Banzhaf, Aliocha Schneider, Isabella Rossellini, Mary Walsh u.a.

Länge

89 Min

Sprachfassung

englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Pro-Fun Media

Festivals

Auswahl: Toronto International Film Festival 2015: bester kanadischer Film; Atlantic Film Festival 2015: beste Regie und bestes Drehbuch; Melbourne Queer Film Festival 2016: bester Film; FilmOut San Diego 2016: bestes Spielfilmdebüt, bester Nebendarsteller und herausragendes Nachwuchstalen; Miami Gay and Lesbian Film Festival 2016: bester Film; Filmfest München 2016

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