Die Reise zum Mond
Der Stummfilm voller Slapsticks zeigt einerseits die Anziehungskraft von Weltraumfahrten schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das filmgeschichtlich einmalige Werk belegt andererseits aber auch, dass dies schon 1902 phantasie- und humorvoll geschehen konnte.
Le Voyage dans la Lune
Stummfilm
ab 1. Klasse
ab 6 Jahre
Deutsch, Kunst, Sachunterricht, Philosophie, Physik, Geschichte
Faszination Weltraum, Kurzfilm, Stummfilm, Filmgeschichte, Raumfahrt, neue Technologien
Inhalt
Eine Versammlung tagt, aufgeregt und gestenreich wird diskutiert. Fernrohre, ein Globus und eine Zeichnung an der Tafel lassen die Vermutung zu, dass es sich um Astronomen handelt. Offenbar wird ein waghalsiger Plan gefasst und in die Tat umgesetzt: Aus den Astronomen werden Astronauten, denn einige der Versammelten lassen sich in einer granatenähnlichen Konstruktion mithilfe einer großen Kanone auf den Mond schießen. Das kann ins Auge gehen, und so ist es auch: Die Landung erfolgt mitten in einem Auge des Mondgesichts. Die der Rakete entsteigenden Astronomen sind begeistert von ihrer Unternehmung – die Mondbewohner weniger: Als die Astronomen den Mond erkunden und einige von ihnen erschlagen, werden die Fremdlinge gejagt und gefangengenommen. Die Mondfahrer können sich jedoch befreien und über einen Abhang wieder in Richtung Erde retten. Bei ihrer Rückkehr werden sie feierlich empfangen.
Umsetzung
Der Franzose Georges Méliès (1861-1938) präsentierte den wohl ersten Science-Fiction-Film der Filmgeschichte. Der Film basiert u. a. auf dem Roman „Von der Erde zum Mond“ des Autors Jules Verne (1828-1905) aus dem Jahr 1865. Als Zauber- bzw. Bühnenkünstler war Méliès die Verwendung von Tricks sehr geläufig, und so arbeitete er auch als Filmpionier mit Bühnen- und Belichtungseffekten, mit Pyrotechnik sowie – ebenfalls eine Innovation – mit einer fiktionalen Handlung. Neue filmtechnische Effekte waren das Stop-Motion-Verfahren und die Doppelbelichtung. "Die Reise zum Mond" gibt es sowohl in einer schwarzweißen als auch in einer handkolorierten Version. Der fantasievolle Stummfilm mit zahlreichen Slapstick-Szenen, in dem der Regisseur selbst die Rolle des Professors spielt, zeigt einerseits die Anziehungskraft von Weltraumfahrten schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das filmgeschichtlich einmalige und erfolgreiche Werk belegt andererseits aber auch, dass dies keine ernste Angelegenheit sein muss und humorvoll-ironisch geschehen kann. Ausladende Bewegungen und Gesten etwa der Astronomen sind aber nicht nur komische Effekte, sondern kommunikative Elemente, die die fehlende Sprache kompensieren.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Ein Kurzfilm ist eine eigene Kunstform, der sich aufgrund seiner geringen Spieldauer flexibel einsetzen lässt. "Die Reise zum Mond" kann für sich stehen und einzeln gesichtet werden, als Anregung für inhaltliche Bezüge zum Wissenschaftsjahr 2023 - Unser Universum und auch für eine kreativ-praktische Beschäftigung (vgl. Arbeitsmaterial F 6). Der Film ermöglicht aber auch einen unterhaltsamen Einstieg in das Thema des Wissenschaftsjahres und kann dem Vergleich und Kontrast zu den anderen fünf Filmen dienen. "Die Reise zum Mond" kann in allen Altersgruppen eingesetzt werden, einige Arbeitsmaterialien liegen in zwei Varianten für jüngere und ältere Schüler*innen vor. Eine Auswahl kann entsprechend vorgenommen werden.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Weiterführende Links
Den Kurzfilm in voller Länge sichten bei KINOFILMWELTGeorge Méliès
George Méliès
Georges Méliés, Victor André, Jeanne D’Alcy, Bleuette Bernon, u.a.
14 Min.
ohne Altersbeschränkung
öffentlich verfügbar