In die Sonne schauen, Neue Visionen Filmverleih

In die Sonne schauen

Deutschland 2025

Frauen und Mädchen aus vier Generationen durchleben auf einem abgelegenen Hof in der Altmark die Freuden und Schicksalsschläge ihrer jeweiligen Zeit. In fragmentarischen Portraits und sehr ästhetischen Bildern fängt IN DIE SONNE SCHAUEN etwas vom Wesen der menschlichen Existenz im Wandel der Zeiten ein. Ein traumhaft-poetischer Film, der gleichzeitig die Grausamkeiten und Härten des Daseins offenlegt.

Genre

Drama, Coming-of-Age

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Geschichte, GRW (Gesellschaft, Recht, Wirtschaft), Kunst, Medienkunde, Philosophie, Psychologie

Themen

Erwachsenwerden, Feminismus, Frauen, (deutsche) Geschichte, DDR, Gegenwart, Generationenportrait, Identität, Kaiserzeit, Krieg, Landwirtschaft, Lebensläufe, Sexualität, Tod, Traumata

Kinostart

25.08.2025

Inhalt


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Ein Ort, viele Leben und ein ewiger Sommer: Die Menschen kommen und gehen auf dem imposanten Vierseithof in der Altmark (Sachsen-Anhalt). Die zehnjährige Alma entdeckt in den 1910er Jahren ein unheimliches Familiengeheimnis und wird Zeugin der Verstümmelung ihres Bruders. In den 1940er Jahren hadert die halbwüchsige Erika mit ihrer erwachenden Sexualität und einer eigenwilligen Faszination für ihren versehrten Onkel, während der Zweite Weltkrieg seine Schatten in die abgelegene Region wirft. Die sich sehr selbstbewusst gebende Angelika leidet in den 1980er Jahren am Unausgesprochenen in ihrer Familie, die nach außen hin perfekt an die Verhältnisse in der DDR angepasst ist. In den 2020er Jahren wird der verlassene Hof von einer zugezogenen Kleinfamilie neu belebt. Altes fliegt raus, die Schwestern Lenka und Nelly wachsen behütet in der ländlichen Idylle auf. Doch auch ihre Generation bleibt nicht verschont von Schicksalsschlägen, die geheimnisvoll mit der Vergangenheit verbunden sind.

Umsetzung


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Identität, Sexualität, Tod und das Vergehen der Zeit sind die zentralen Motive des Films, die in den verschiedenen Erzählsträngen immer wieder aufgegriffen werden. Regisseurin Mascha Schilinski verwebt sie kunstvoll auf non-lineare Weise miteinander. Die Wechsel zwischen den Episoden sind oft abrupt, was eine gewisse Desorientierung bewirkt. Nach und nach ergibt man sich dem Sog des Geschehens und der sorgfältig gestalteten Bilder im beengten 4:3-Format. Der beschränkte Blick der Kamera spiegelt die eingeschränkte Sichtweise der Figuren auf ihr Leben, statt eine übergeordnete Perspektive zu geben. Viele Szenen haben etwas Traumhaft-Schwebendes. Der Film arbeitet ähnlich wie Lyrik viel mit Gefühlen und Bildern, quasi den Zwischenräumen des Gesagten statt mit klaren Botschaften. Der Sound verstärkt geschickt die Wirkung der Bilder, die zwischen dokumentarischem Realismus und Poesie oszillieren.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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IN DIE SONNE SCHAUEN läuft gängigen Bildgestaltungen und Erzählstrukturen zuwider. Aber gerade dadurch bietet der Film sehr viele Ansatzpunkte zur Diskussion: So kann analysiert werden, wie die außergewöhnliche Bildsprache des Films seinen Inhalt vermittelt. Welche Rolle spielt dabei die oft eingeschränkte Kameraperspektive? Auch die Poesie des Alltäglichen kann untersucht werden: Wodurch entsteht sie im Film und wo finden wir sie in unserem Alltag? Die fragmentarische Erzählweise lädt dazu ein, die Geschichten der Figuren weiterzuspinnen: Was passiert außerhalb des Gezeigten? Der Film zeigt Geschichte aus weiblicher Perspektive, sie kann in Bezug zur offiziellen Geschichtsschreibung gestellt werden, die sich überwiegend um die Taten von Männern dreht. Auch können sich die Schüler*innen damit auseinandersetzen, wie sich die Lebensbedingungen in den verschiedenen historischen Epochen veränderten. Und noch spannender: Was bleibt eigentlich gleich zwischen gestern und heute?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Dörthe Gromes, 15.07.2025, letzte Aktualisierung: 29.08.2025

Regie

Mascha Schilinski

Buch

Mascha Schilinski, Louise Peter

Darsteller*innen

Lena Urzendowsky, Zoë Baier, Laeni Geiseler, Hanna Heckt, Luzia Oppermann, Gode Benedix, Filip Schnack, Luise Heyer u. a.

Länge

154 Min

Sprachfassung

Originalfassung in Deutsch und Plattdeutsch

Format

digital, Farbe

FSK

ab 16 Jahre

Verleih

Neue Visionen Filmverleih

Festivals

Festival de Cannes 2025: Preis der Jury

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