Filmplakat Made in Bangladesh

Made in Bangladesh

Frankreich, Bangladesch, Dänemark, Portugal 2019

Shimu arbeitet in einer Textilfabrik in Dhaka. Täglich näht sie tausende Kleidungsstücke – ohne geregelte Arbeitszeiten und sichere Lohnzahlung, ohne Kündigungs- und Arbeitsschutz. Als in der Fabrik ein Feuer ausbricht, kann sie nicht länger zusehen und will eine Gewerkschaft gründen. Das Sozialdrama greift die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie auf und folgt einer mutigen Frau in ihrem Kampf für sichere Arbeit und ein selbstbestimmtes Leben.

Genre

Drama, (Sozial-)Drama

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft, Politik, Religion, Ethik

Themen

Textilindustrie, Arbeitsrecht, Arbeitskampf, Gewerkschaften, Sozialpolitik, Ausbeutung, Kapitalismus, Patriarchat, Lieferketten(-gesetz)

Kinostart

20.05.2021

Inhalt


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Als Näherin in einer Textilfabrik verdient Shimu das Geld für sich und ihren Mann Sohel. Die Bedingungen sind prekär: Überstunden bis in die Nacht hinein, fehlende Lohnzahlungen, sexuelle Diskriminierung. Als in der Fabrik ein Feuer ausbricht und eine Kollegin ums Leben kommt, will Shimu nicht länger zusehen. Mit Hilfe von Nasima Apa, die Frauen im Kampf um ihre Arbeitsrechte unterstützt, möchte sie eine Gewerkschaft gründen. Sie fordert Schadenersatz für Moynas Familie, Arbeits- und Kündigungsschutz für sich und ihre Kolleginnen. Bestärkt durch die Möglichkeit, für ihre Rechte einstehen zu können, wird Shimu zur politisch handelnden Frau. Als der Fabrikleiter jedoch von den Plänen erfährt, droht er mit Kündigung. Auch Sohel geht der Einsatz seiner Frau zu weit. Mit jedem Tag wird das Risiko für Shimu und die anderen Frauen größer. Bald hat sie nicht nur die Männerwelt gegen sich, sondern auch keinen Rückhalt unter den Kolleginnen mehr. Doch für Shimu gibt es kein Zurück: Sie weiß, dass sie die Gewerkschaftsgründung durchsetzen muss, um weitere Gefahren abwehren zu können.

Umsetzung


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Grundlage für das Drehbuch des Sozialdramas ist die Lebensgeschichte der Textilarbeiterin und Gewerkschaftspräsidentin Daliya Sikder, die Rubaiyat Hossein im Rahmen ihrer Recherchearbeiten zum Film kennenlernte. Angelehnt an ihre Perspektive erzählt der Film eine Geschichte, die für das Schicksal vieler Menschen steht. Hossein bedient sich dabei sozialrealistischen und dokumentarischen Gestaltungselementen. Nahaufnahmen und eine beobachtende Kameraführung lassen immer wieder dicht an das Geschehen herantreten, Zeuge werden. Über Nebenfiguren werden gezielt einzelne Missstände in den Blick gerückt. Angesetzt zwischen Arbeits- und Familienumfeld, zeigt der Film Paradoxien bestehender Sozialstrukturen auf und ist damit weit mehr als eine filmische Kritik der Auswüchse der profitorientierten und ausbeuterischen Strukturen in der Textilbranche, sondern auch soziokultureller Spiegel einer Gesellschaft, in der arbeitende oder politisch handelnde Frauen immer auch im Widerstand gegen patriarchale Unterdrückungsmechanismen stehen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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MADE IN BANGLADESH lädt dazu ein, ökonomische und ökologische, soziale und politische Dimensionen der Textilwirtschaft zu betrachten. Mit dem Ziel der Protagonistin, eine Gewerkschaft zu gründen, begleitet das Sozialdrama Frauen in ihrem Kampf für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und öffnet die Diskussion um die Verantwortung international agierender Unternehmen entlang ihrer Produktions- und Lieferketten. Ausgehend vom sozialrealistischen Stil des Films kann dessen Abgren-zung zu dokumentarischem Filmschaffen vorgenommen sowie nach der ästhetischen Konstruktion des Sozialen gefragt werden. Thematisch lässt sich darauf aufbauend das Arbeits- und Alltagsumfeld der Protagonistin erschließen. Dabei kann neben der kapitalistischen Ausbeutung auch das Spannungs-verhältnis zwischen beruflichem Empowerment und patriarchaler Unterdrückung arbeitender Frauen thematisiert und diskutiert werden. Die Kontextualisierung der Gewerkschaftsarbeit gibt dabei Anstoß für die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und damit verbundene Emanzipationsmöglichkeiten der Arbeiterinnen und Arbeiter.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Lisa Haußmann, 07.07.2021, letzte Aktualisierung: 15.11.2023

Regie

Rubaiyat Hossain

Buch

Rubaiyat Hossain, Philipp Barrière

Darsteller*innen

Rikita Nandini Shimu, Novera Rahman, Deepanwita Martin, Parvin Paru, Mayabi Maya, Mostafa Monwar u. a.

Länge

95 Min

Sprachfassung

bengalische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

20. Mai.2021, EZEF – Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit

Festivals

Torino Filmfestival 2019: Premio Interfedi Award; African Diaspora Film Festival New York 2019: Audience Award; Tromsø International Film Festival 2019: Norwegian Peace Film Award

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