Nerve
Als die zurückhaltende Highschool-Schülerin Vee an einem illegalen Online-Spiel namens „Nerve“ teilnimmt, entwickelt sie sich schnell zu einem echten Internetstar, sieht sich aber plötzlich auch mit den Gefahren des rauschhaften Games konfrontiert. Rasant erzählte, recht spannende Romanverfilmung mit überzeugenden Hauptdarstellern, die unsere heutige Online-Kultur unter die Lupe nimmt.
Literaturverfilmung, Thriller
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Medienkunde, Sozialkunde, Psychologie, Englisch, Deutsch, Ethik
soziale Medien, Manipulation, Anerkennung, Außenseiter, Identität, Sucht/Suchtgefahren, Mut, Rivalität, Gesellschaft, Jugend/Jugendliche, Kommunikation
08.09.2016
Inhalt
Als die zurückhaltende Highschool-Schülerin Vee von ihrer Freundin Sydney bloßgestellt wird, ist sie fest entschlossen, allen zu beweisen, dass eine echte Kämpferin in ihr steckt. Kurzerhand meldet sich die junge Frau bei einem illegalen Online-Spiel namens „Nerve“ an, das unter Jugendlichen gerade für große Begeisterung sorgt. Als „Player“ muss Vee Herausforderungen meistern, die ihr die zahlenden Zuschauer, die sogenannten „Watcher“, stellen. Bei Erfolg winkt eine bestimmte Summe, die mit jeder neuen, riskanteren Mutprobe weiter ansteigt. Für den Anfang soll sie in einem Diner einen Fremden küssen und sucht sich ausgerechnet den attraktiven Ian aus, der sich ebenfalls als „Nerve“-Player erweist. Gemeinsam eilen die beiden fortan von Aufgabe zu Aufgabe, müssen aber schon bald feststellen, dass aus dem rauschhaften Spiel bitterer Ernst wird.
Umsetzung
Die Aufgabe der Privatsphäre, der Wunsch, immer auf dem neuesten Stand zu sein, und das Streben nach größtmöglicher Aufmerksamkeit – der Young-Adult-Roman „Nerve“ und seine Verfilmung greifen Themen auf, die in unserer schnelllebigen Internetwelt immer größere Bedeutung erhalten. Die Protagonistin Vee steht stellvertretend für viele junge Menschen, die ihr noch nicht gefestigtes Selbstbild durch eine medial vermittelte Performance stärken wollen. Eingebunden in den rasanten Handlungsverlauf sind formale Spielereien wie Handyvideos und Chatverläufe, mit denen die Filmemacher unterstreichen, wie sehr unser Alltag heute von technischen Errungenschaften durchdrungen ist. Obwohl das Drehbuch manchmal mit dem dramaturgischen Holzhammer arbeitet, gibt der spannende und in den Hauptrollen gut besetzte Film einige wichtige Denkanstöße.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Beim Thema „Medienkompetenz“ könnte „Nerve“ als Beispiel dienen, da der Thriller die Gefahren einer unreflektierten Online-Nutzung mehrfach in den Blick nimmt und deutlich zeigt, dass auch die sogenannten „Watcher“ eine Verantwortung tragen, wenn sich die „Player“ bei ihren Mutproben in Gefahr begeben. Vor dem Hintergrund des aktuellen „Pokémon GO“-Hypes bietet sich die Roman-Adaption als Ausgangspunkt für eine Diskussion über Online-Spiele und deren Suchtpotenzial an. Auch wenn der Film in seiner Figurenzeichnung manchmal etwas plump ausfällt, wäre es durchaus lohnenswert, die zum Vorschein kommende Dynamik innerhalb der Online-Community und den Gruppenzwang genauer zu untersuchen. Darüber hinaus lassen sich „Nerve“ und seine Ästhetik mit dem ähnlich gelagerten Thriller „The Game“ von David Fincher vergleichen, der 1997, also vor Anbruch des Smartphone-Zeitalters, entstand.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_Nerve.pdfHenry Joost, Ariel Schulman
Jessica Sharzer nach dem Roman von Jeanne Ryan
Emma Roberts, Dave Franco, Emily Meade, Miles Heizer, Kimiko Glenn, Marc John Jefferies, Juliette Lewis, u.a.
96 Min
deutsche Fassung
digital, Cinemascope, Farbe
ab 12 Jahre
Prädikat „besonders wertvoll“
StudioCanal
