Filmplakat zu "Summer Wars"

Summer Wars

Japan, 2009

Familiengeschichte, Romanze und Science-Fiction-Film: Der neue Anime von Mamoru Hosada ignoriert spielerisch Genregrenzen und erzählt eine Geschichte über den Zusammenhalt einer Familie, die sogar gegen widrigste Umstände besteht.

Originaltitel

Summer Wars

Genre

Animationsfilm, Action, Komödie

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Religion/Ethik, Kunst

Themen

Familie, Solidarität, Moderne, Technik, Japan

Kinostart

12.08.2010

Inhalt


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Erst zu spät merkt der 17-jährige Kenji, auf was für einen Ferienjob er sich da eingelassen hat. Eigentlich sollte er Natsuki, auf die alle Jungs der Schule ein Auge geworfen haben, nur aufs Land begleiten. Doch nun muss er dort vor der versammelten Familie von Natsuki ihren Freund spielen. Natsuki hat sich dies gewünscht, um ihrer Oma eine Freude zu machen. Denn deren 90. Geburtstag steht bevor und soll groß gefeiert werden. Plötzlich allerdings gerät alles durcheinander: Das Mathegenie Kenji knackt versehentlich einen wichtigen Code und ermöglicht es dadurch einer Künstlichen Intelligenz, sämtliche Accounts eines großen Computernetzwerks – von Privatpersonen bis zu militärischen Einheiten – unter Kontrolle zu bringen. Nur wenn die zerstrittenen Familienmitglieder wieder zueinander finden und auch Kenji den Rücken stärken, können sie diesen Schaden wieder gut machen.

Umsetzung


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Familienstreitigkeiten, romantisches Schwärmen, Cyberkrimininalität und künstliche Intelligenzen – solche scheinbar unvereinbaren Handlungsstränge verknüpft Mamoru Hosoda zu einem furiosen Animationsfilm für Jugendliche und Erwachsene und sprengt damit jegliche Genregrenzen. Gestalterisch folgt der Anime dabei der japanischen Animations- und Erzähltradition, in der rasante Action Hand in Hand mit kontemplativen Szenen geht und bis ins Slapstickhafte überzeichnete Gestik und Mimik Gefühle und Stimmungen auf den Punkt bringt. Dennoch bleiben die Figuren ambivalent und vielschichtig. Auffallend ist auch der Gegensatz zwischen der künstlichen, kunterbunten Cyberwelt – im Film Oz genannt – und dem beschaulichen Leben auf dem Land in der japanischen Präfektur Nagano. So stellt Hosoda symbolisch die technisierte Moderne und die traditionelle Lebensweise gegenüber und macht aus seinem Abenteuerfilm auch eine Parabel über die Situation der Menschen im gegenwärtigen Japan.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Zweifellos verlangt "Summer Wars" von Lehrenden viel ab, die den Film im Unterricht besprechen wollen, weil er kein Botschafts-, sondern in erster Linie ein Unterhaltungsmix ist – noch dazu mit einem wilden Genrewechsel. Aufgeschlossene Lehrende allerdings sollten zahlreiche Anknüpfungspunkte an die Lebenserfahrung ihrer Schüler/innen vorfinden, vor allem was den Aspekt des Identitätendiebstahls in virtuellen Communities und die Bedeutung betrifft, die das Internet für den Alltag (vom Verabreden bis zum Konsumieren, privat oder gesamtgesellschaftlich) hat. Deutlich zeigt sich in dieser fiktiven Welt, welche fatalen Folgen die Abhängigkeit von der faszinierenden Technik auch haben kann. Durch die genannten Gegensätze zwischen Stadt und Land sowie Moderne und Tradition bietet "Summer Wars" zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine landeskundliche Beschäftigung mit Japan, die sich aber auch auf andere Länder übertragen lässt. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Familie ein, die hier als stärkste Bande allen Widerständen trotzen kann. Vor allem in Kunst kann der typische Animationsstil mit den flächigen Figuren und den detaillierten Hintergründen besprochen und auch mit westlichen Produktionen verglichen werden. Darüber hinaus wurde die Darstellung der Cyberwelt Oz inspiriert von dem japanischen Künstler Takashi Murakami und weist so einen direkten Bezug zur bildenden Kunst auf. Damit ein schulischer Einsatz des Films die Begegnung mit Animes verständlich macht, sollten die kulturellen (sozialen und ästhetischen) Kontexte unbedingt erläutert werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Stefan Stiletto, 12.07.2010, letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Regie

Mamoru Hosoda

Buch

Satoko Okudera

Darsteller*innen

Animationsfilm

Länge

114 Min

Sprachfassung

Originalfassung mit dt. Untertiteln

Format

35mm

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

AV Visionen Filmverleih

Festivals

Internationale Filmfestspiele Berlin 2010 (Generation/14plus); Film Festival Locarno 2009; Festival du Film d'Animation du Annecy 2010; 39. SITGES Festival Internacional de Cinema de Catalunya: Gertie Award für den besten Animationsfilm

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