A Real Pain

Was ist „real pain“, echter Schmerz? Diese Frage begleitet die beiden Hauptprotagonisten durch die Geschichte
Was zählen moderne, persönliche Probleme und Leiden vor dem Hintergrund einer Familiengeschichte, die durch die Shoah geprägt ist? In A REAL PAIN reisen die gegensätzlichen Cousins David und Benji von New York nach Polen, um die Geschichte ihrer Familie zu erforschen – ein Geschenk ihrer verstorbenen Großmutter, einer Holocaust-Überlebenden. Während sie an einer geführten Erinnerungsreise teilnehmen, kommen Spannungen und Krisen ans Licht. Humorvoll und zugleich bedrückend beleuchtet der Film die Suche nach Identität und den Umgang mit transgenerationalem Trauma.
Regisseur Jesse Eisenberg spielt bewusst mit antiklimaktischen Momenten und bricht so mit der Erwartungshaltung des Publikums. Die „große Auflösung“, die die Protagonist*innen – und auch die Rezipient*innen – sich erhoffen, tritt nie ein und der Film endet symbolträchtig mit der gleichen Szene, mit der er beginnt. Das Werk fordert das Publikum heraus, über Empathie, die Rolle von Erinnerung und auch die „Kommerzialisierung“ von Leid nachzudenken, ohne eindeutige Antworten zu geben.
Der Film bietet pädagogische Anknüpfungspunkte insbesondere im Bereich der Erinnerungskultur, der Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dem transgenerationalen Trauma danach. Der Film kann genutzt werden, um über die Bedeutung von Erinnerung und der Geschichte des Nationalsozialismus und der Shoah heute zu diskutieren. Er regt zur Reflexion über die Frage an, was die Vergangenheit – sowohl die Geschichte des Nationalsozialismus wie auch die persönliche Familiengeschichte – für heutige Generationen bedeutet und wie wir damit umgehen wollen. Außerdem bietet der Film Raum für Gespräche über Identität, familiäre Bindungen und die Herausforderungen, die durch eine mit der globalen Gewaltgeschichte der Shoah verwobenen Familiengeschichte entstehen.
Klassenstufe/Altersempfehlung: ab 9. Klasse/ab 14 Jahre
Fächer: Geschichte, Deutsch, Ethik, Religion, Politik, Psychologie, Englisch
Themen: Erinnerungskultur, Familiengeschichte, Holocaust, dritte Generation, transgenerationales Trauma, Polen, Migration, Flucht, Judentum, Nationalsozialismus, Gedenkstätten, Antisemitismus