Filmplakat zu "Mein bester Feind"

Mein bester Feind

Österreich, Luxemburg 2011

Mit dem Anschluss Österreichs erlebt die jüdische Wiener Galeristenfamilie Kaufmann den Terror der Nazis. Rudi, langjähriger Freund des Galeristensohnes Victor, will in der SS Karriere machen. Er erfährt von einer Michelangelo-Zeichnung im Besitz der Kaufmanns und kollaboriert mit den Nazis, die das Kunstwerk konfiszieren und Mussolini zurückgeben wollen.

Originaltitel

Mein bester Feind

Genre

Tragikomödie

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geschichte, Politische Bildung, Sozialkunde, Religion/Ethik

Themen

Literaturverfilmung, Nationalsozialismus, (Deutsche) Geschichte, Antisemitismus, Liebe, Freundschaft, Verrat, Identität, Rollentausch

Kinostart

25.08.2011

Inhalt


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Mit dem Anschluss Österreichs erlebt die jüdische Wiener Galeristenfamilie Kaufmann den Terror der Nazis. Rudi, langjähriger Freund des Galeristensohnes Victor, will in der SS Karriere machen. Er erfährt von einer Michelangelo-Zeichnung im Besitz der Kaufmanns und kollaboriert mit den Nazis, die das Kunstwerk konfiszieren und Mussolini zurückgeben wollen. Den Galeristen gelingt es, der SS zunächst unbemerkt eine Fälschung unterzujubeln, ihr Weg führt ins KZ statt ins Exil. Als der Betrug offenkundig wird, soll Rudi den KZ-Häftling Victor zum Verhör nach Berlin begleiten, ihr Flugzeug wird jedoch abgeschossen. Victor und der schwerverletzte Rudi überleben, tauschen Häftlingskleidung und SS-Uniform. Es folgen überraschende Rollenwechsel und Verwicklungen – bis der echte Michelangelo wieder im Besitz des überlebenden Teils der Galeristenfamilie ist.

Umsetzung


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Dem Thema angemessen, in einer Mischung aus Ernst und Humor, aus historischem Drama, Krimi-Elementen und Nazi-Groteske, erzählt die spannungsreich vorangetriebene, in der Zeit zwischen 1938 und 1945 angesiedelte Fabel die Geschichte einer widersprüchlichen Freundschaft inklusive Täuschung und Verrat. Was mit Blick auf Beutekunst, Raub und Enteignung jüdischen Eigentums durch die Nazis als Zeitdrama mit dazugehöriger Ausstattung und Klischees beginnt, wird mehr und mehr zu einer absurd erscheinenden, augenzwinkernd erzählten Verwechslungskomödie. Ohne die inneren Konflikte der Protagonisten aus den Augen und sich ins Melodramatische zu verlieren, gelingt der filmischen Fiktion einschließlich unwahrscheinlichem Happy End eine ebenso unterhaltsame wie produktive Verwirrung gängiger Opfer- und Täterrollen-Zuschreibungen

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Erschließung von Fiktion und Figur des jüdischen Opfers als „Sieger“, das in die Rolle des zum Feind gewordenen Freundes schlüpfen muss, um zu überleben, bietet thematisch wie filmsprachlich diverse Anknüpfungspunkte. Die Erarbeitung des mit Hilfe ergänzender historischer Kontextualisierung zwischen Opfer- und Täterrolle sowie eine Vertiefung der oben genannten Erzählformen ermöglichen z. B. eine Auseinandersetzung mit der Seriosität und Bedeutung satirisch-grotesker und komödienhafter Darstellungsmittel von NS-Filmen, wie sie uns von Ernst Lubitsch bis hin zu mehr oder weniger gelungenen jüngeren Filmbeispielen im Kino immer wieder begegnen. An der zentralen Rolle der Michelangelo-Zeichnung lässt sich deren filmdramaturgische Bedeutung für den Fortgang der Handlung und als Mittel zur Erzeugung von Spannung untersuchen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Reinhard Middel, 14.07.2011, letzte Aktualisierung: 24.04.2020

Regie

Wolfgang Murnberger

Buch

Paul Hengge nach seinem Roman „Wie es Victor Kaufmann gelang, Adolf Hitler doch noch zu überleben“

Darsteller*innen

Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Uwe Bohm, Marthe Keller, Udo Samel u. a.

Länge

100 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

Neue Visionen

Festivals

61. Berlinale Wettbewerb (Außer Konkurrenz)

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