Mein Weg nach Olympia
Als der contergangeschädigte Regisseur Niko von Glasow gefragt wird, ob er einen Film über die Paralympischen Spiele 2012 in London und eine Reihe ihrer Athleten machen will, hat er zunächst keine Lust. Er ist ein Sportmuffel und hält die Paralympics für eine Veranstaltung, die den Nichtbehinderten zur Gewissensberuhigung dient. Doch dann lernt er Greg kennen, einen Bocciaspieler aus Athen, der an Muskelschwund leidet, Matt, einen amerikanischen Bogenschützen, der ohne Arme zur Welt kam, die einbeinige Schwimmerin Christine aus Berlin, die bosnische Tischtennisspielerin Aida, der ein Unterarm fehlt und außerdem ein sitzendes Volleyballteam aus Ruanda. Sie alle sind Leistungssportler, die sich in ihrer Disziplin auf höchstem Niveau bewegen. Ihre Energie, ihre Träume und ihr sportlicher Ehrgeiz haben schließlich eine mitreißende, inspirierende Wirkung auf Niko von Glasow. Er begleitet sie beim Training, in ihrem Alltag zu Hause und in dem Augenblick, auf den sie alle hinarbeiten: ihre Chance auf eine Medaille bei den Paralympischen Spielen.
Mein Weg nach Olympia
Dokumentarfilm
ab 8. Klasse
ab 13 Jahre
fächerübergreifender Unterricht und insbesondere Sport, Religion/Ethik, Philosophie
Inklusion, Sport, Werte, Individuum und Gesellschaft, Vorurteile
17.10.2013
Inhalt
Als der contergangeschädigte Regisseur Niko von Glasow gefragt wird, ob er einen Film über die Paralympischen Spiele 2012 in London und eine Reihe ihrer Athleten machen will, hat er zunächst keine Lust. Er ist ein Sportmuffel und hält die Paralympics für eine Veranstaltung, die den Nichtbehinderten zur Gewissensberuhigung dient. Doch dann lernt er Greg kennen, einen Bocciaspieler aus Athen, der an Muskelschwund leidet, Matt, einen amerikanischen Bogenschützen, der ohne Arme zur Welt kam, die einbeinige Schwimmerin Christine aus Berlin, die bosnische Tischtennisspielerin Aida, der ein Unterarm fehlt und außerdem ein sitzendes Volleyballteam aus Ruanda. Sie alle sind Leistungssportler, die sich in ihrer Disziplin auf höchstem Niveau bewegen. Ihre Energie, ihre Träume und ihr sportlicher Ehrgeiz haben schließlich eine mitreißende, inspirierende Wirkung auf Niko von Glasow. Er begleitet sie beim Training, in ihrem Alltag zu Hause und in dem Augenblick, auf den sie alle hinarbeiten: ihre Chance auf eine Medaille bei den Paralympischen Spielen.
Umsetzung
Zum Teil funktioniert der Film in seiner Ästhetik und Dramaturgie nach den klassischen Mustern eines Sportfilms: Im Mittelpunkt steht hier die Spannungssteigerung, die Herausarbeitung der Anstrengung und der Triumphe der Sportler. Dafür sorgen filmische Mittel wie Zeitlupe, Montage und die Untermalung mit jeweils entsprechender Musik. Es handelt sich aber auch um einen Dokumentarfilm, der nach tieferen Schichten forscht. Die Präsenz des Filmemachers vor der Kamera, seine eigene Behinderung und seine Sicht auf die Dinge sind dabei zentraler Bestandteil. Er portraitiert die Athleten aus nächster Nähe, taucht in ihr Leben ein, wird Teil ihres Familienlebens und stellt ihnen in Interviews sehr persönliche Fragen, wobei er an manche schmerzliche Grenze stößt.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Wie glücklich diese Menschen wirklich sind, dieser Frage will der Regisseur mit seinem Film vor allem auf den Grund gehen. Die Protagonisten denken laut darüber nach, was für sie zählt, erzählen ihre Leidensgeschichten und geben tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Dass sie sich in ihrer ganzen Verletzlichkeit präsentieren, mag daran liegen, dass sich der Regisseur selbst so zeigt. Gleichzeitig wird deutlich, wie beschenkt sie sich fühlen: Sie haben Talente, eine große Kraft und sie haben ihren ganz eigenen Weg zu Zufriedenheit, Gelassenheit und Lebensfreude gefunden. So zeigt der Film, dass das Glück gerade jenseits normierter Vorstellungen liegt, nämlich in der Individualität. Auffallend ist auch, dass kaum ein Augenmerk auf die Hürden gelegt wird, sondern vielmehr darauf, wie die Protagonisten diese mit Einfallsreichtum, Selbstbewusstsein und Heiterkeit überwinden. Die Direktheit und insbesondere der Humor, mit denen Niko von Glasow ihnen begegnet sowie die Vertrautheit, die sich in ihrem Miteinander entwickelt, sorgen für eine Öffnung schließlich auch auf Seiten der Zuschauer. Der Blickwinkel und die Tonart dieses Films können in der pädagogischen Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Berührungsängste abzubauen und sich mit dem Thema Inklusion auseinanderzusetzen; es ist der Film selbst, der Inklusion verkörpert.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp Mein Weg nach Olympia.pdfNiko von Glasow
Niko von Glasow
Mitwirkende: Greg Polychronidis, Matt Stutzman, Christiane Reppe, Aida Husic Dahlen, Sitzvolleyball-Team Ruanda, Niko von Glasow, Mandel von Glasow
85 Min
deutsche Originalfassung
35mm, digital
ohne Altersbeschränkung
Senator Filmverleih
Internationale Filmfestspiele Berlin 2013 (Berlinale Special)