The Peanut Butter Falcon
Nach dem erfolgreichen Ausbruch aus einem Pflegeheim landet Zak – ein junger Mann mit Down-Syndrom – auf dem Boot des windigen Tylers, der ebenfalls auf der Flucht ist. Nach anfänglichen Unstimmigkeiten begibt sich das ungleiche Duo auf eine abenteuerliche Reise durch den Süden der USA. „The Peanut Butter Falcon“ zeichnet seine Protagonisten auf erfrischend natürliche Weise und lebt vom starken Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller.
Road Movie, Tragikomödie, Abenteuerfilm
ab 8. Klasse
ab 13 Jahre
Englisch, Deutsch, Sozialkunde, Psychologie, Ethik, Philosophie, Medienkunde
Menschen mit Behinderung, Außenseiter, Freundschaft, Emanzipation, Träume, Abenteuer, Vertrauen, Helden, Diskriminierung, Vorurteile
19.12.2019
Inhalt
Er träumt von einer Wrestling-Karriere und hat keine Lust mehr, sein Leben in einem Pflegeheim zu verbringen. Aus diesem Grund lässt der 22-jährige Zak, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kam und von seiner Familie früh abgeschoben wurde, keine Gelegenheit zur Flucht verstreichen. Als einer seiner Ausbruchsversuche tatsächlich gelingt, verschlägt es ihn auf das Boot des windigen Draufgängers Tyler, dem ein skrupelloser Krabbenfischer auf den Fersen ist. Zunächst will der junge Mann Zak so schnell wie möglich wieder loswerden. Schon bald raufen sich die beiden jedoch zusammen und machen sich gemeinsam auf den Weg zu einer legendären Wrestling-Schule. Den Spuren des ungleichen Duos folgt auch die engagierte Sozialarbeiterin Eleanor, die ihren Schützling Zak in die Pflegeeinrichtung zurückbringen soll.
Umsetzung
Das in stimmungsvolle Landschaftsbilder getauchte Spielfilmdebüt von Tyler Nilson und Michael Schwartz, das auf diversen Festivals gefeiert wurde, ist mit seiner skurrilen Odyssee zweier Außenseiter durch den Süden der Vereinigten Staaten spürbar inspiriert von den Geschichte Mark Twains. Die Grundkonstellation – charakterlich komplett unterschiedliche Figuren gehen gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise – mag für ein Road-Movie denkbar klassisch sein. „The Peanut Butter Falcon“ entwickelt aus dem Zusammentreffen der beiden Flüchtenden aber immer wieder eine überraschende erzählerische Dynamik und eine starke emotionale Kraft. Kino-Newcomer Zack Gottsagen und Leinwandpartner Shia LaBeouf interagieren auf wunderbar ungezwungene Weise und tragen so entscheidend dazu bei, dass man einige dramaturgische Holprigkeiten, vor allem im letzten Drittel, gerne verzeiht.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Wie viele Filme handelt „The Peanut Butter Falcon“ von großen Träumen und dem Versuch, sein Leben selbstbestimmt zu führen. Im Zentrum der Handlung steht hier allerdings ein Mensch mit Behinderung, was leider auch heutzutage im Mainstreamkino noch immer Seltenheitswert hat. Diskutieren lässt sich in einem ersten Schritt darüber, wie das tragikomische Road-Movie seinen Protagonisten skizziert und wie es den Machern gelingt, Zak trotz einiger komischer Eskapaden nicht zu einer Witzfigur zu degradieren, sondern auf eine ergreifende Heldenreise zu schicken. In einem zweiten Schritt könnte man einen Überblick zum Thema „Behinderung auf der Leinwand“ erarbeiten. Welche Filme gibt es bisher? Auf welche Weise erzählen sie von den Wünschen und Zielen ihrer Protagonisten? Und wie oft werden derartige Charaktere wirklich von Schauspielern mit Beeinträchtigung verkörpert?
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Downloads
FilmTipp_The_Peanut_Butter_Falcon.pdfTyler Nilson, Michael Schwartz
Tyler Nilson, Michael Schwartz
Zack Gottsagen, Shia LaBeouf, Dakota Johnson, John Hawkes, Thomas Haden Church, Bruce Dern, Jon Bernthal u. a.
98 Min
deutsche Fassung, englische Originalfassung, auch mit Untertiteln
deutsche Fassung, englische Originalfassung, auch mit Untertiteln
ab 12 Jahre
Tobis Film
(Auswahl) South by Southwest Film Festival 2019: Publikumspreis; Filmfestival Deauville 2019: Publikumspreis; Filmfest Hamburg 2019; London Film Festival 2019 American Indie Competition Award