Filmplakat zu "Turn me on"

Turn me on

Norwegen 2011

Alma ist in ihren Mitschüler Artur verliebt und wünscht sich nichts sehnlicher, als von ihm berührt zu werden. Doch die Erkundung der eigenen Sexualität ist nicht einfach, wenn man 15 Jahre alt ist und in der tiefsten Provinz lebt, wo eine Flucht vor Tratsch, Eifersüchteleien und verständnislosen Erwachsenen kaum möglich ist. „Turn Me On“ setzt sich offen, ehrlich und humorvoll mit Almas Lust auseinander und bietet vielfältige Anknüpfungspunkte rund um die Herausforderungen, denen Jugendlich bei der Entdeckung ihrer Sexualität begegnen.

Originaltitel

Få meg på, for faen

Genre

Drama, Dokumentarischer Spielfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Biologie, Sozialkunde, Ethik, Psychologie, Medienkunde

Themen

Sexualität, Jugend/Jugendliche/Jugendkultur, Erwachsenwerden, Freundschaft, Liebe, Gender/Geschlechterrollen

Kinostart

08.05.2014

Inhalt


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Seit der letzten Party wird Alma von allen nur noch „Schwanz-Alma“ genannt. Sie hat ihren besten Freundinnen von einer eigenartigen Begegnung mit dem Mädchenschwarm Artur erzählt. Statt ihr zu glauben, tratschen sie Almas Erlebnis weiter und das ganze Dorf erklärt sie zur Spinnerin. Eine schlimme Sache für ein fünfzehnjähriges Mädchen in der norwegischen Provinz, wo jeder jeden kennt - zumal Almas Hormone sowieso schon länger verrückt spielen. Während ihre Mutter mit wachsender Befremdung das sexuelle Erwachen der Tochter beobachtet, muss sich Alma selbst einen Weg heraus aus dem Wirrwarr blühender sexueller Fantasien, ersten Erkundungsversuchen und dem fehlenden Verständnis ihres Umfelds bahnen.

Umsetzung


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In ihrem Spielfilmdebüt wirft die norwegische Regisseurin Jannicke Systad Jacobsen einen im Kino ungewöhnlich direkten Blick auf die Sexualität eines jugendlichen Mädchens. An Alma fällt vor allem ihre Normalität auf. Anders als in Sozialdramen erzählt „Turn Me On“ nicht von einem Sonderfall und anders als in vielen populären Teenie-Komödien geht es nicht um Pointen rund um „spitze“ Jungs. Vielmehr trägt der Film, getragen von der authentischen Wirkung seiner jugendlichen Laiendarsteller, gradheraus und mit sanftem Humor ein Allerweltsproblem Pubertierender vor: Wie umgehen mit der plötzlichen Lust auf Sex? Mal mehr oder weniger offensichtlich gestaltete Tagtraumsequenzen von Almas ebenso körperlicher wie romantischer Sehnsucht nach Liebe mischen sich mit ihrem freimütigen Off-Kommentar und Szenen aus der verkrampften Alltagswelt, die einen offenen Umgang mit weiblicher Teenager-Sexualität scheut. Eine helle Farbgebung und leicht überbelichtete Aufnahmen verleihen der Handlung und ihren Protagonisten stets den gemeinhin mit Jugend verbundenen Eindruck von Reinheit und Unschuld.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Auch wenn der Auslöser von Almas Ausstoßung aus ihrem Freundeskreis sehr speziell ist, dürfte ihre Geschichte Schüler/innen gleichen Alters an die eigene Lebensrealität erinnern. Die mit den ersten sexuellen Erfahrungen verknüpften Gefühle, Hoffnungen, Ängste und Reaktionen im sozialen Umfeld spiegelt „Turn Me On“ in konzentrierter Form wider. Damit lädt der Film zu Diskussionen ein: über die Herausforderung der Entdeckung von Sexualität, Geschlechter- und Elternrollen, Tabus, Freundschaften und Verhaltensformen. Almas Rebellion gegen das Schweigen macht Mut, selbst Kommunikationshürden zu überwinden. Angesichts des intimen Themenfeldes würde es allerdings Schüler/innen sicherlich leichter fallen, eigene Erfahrungen indirekt zu reflektieren oder in Kleingruppen zu sprechen. „Turn Me On“ bietet des Weiteren einen guten Anlass, die Pubertät im Fach Biologie wissenschaftlich zu beleuchten und so nicht nur Almas Lust, sondern auch den eigenen Körper besser zu verstehen. Außerdem lassen sich anhand des Films gängige filmische bzw. mediale Darstellungsweisen von Jugend und Sexualität kritisch hinterfragen.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Marguerite Seidel, 28.08.2013, letzte Aktualisierung: 15.05.2020

Regie

Jannicke Systad Jacobsen

Buch

Jannicke Systad Jacobsen nach dem norwegischen Roman „Få meg på, for faen“ von Olaug Nilssen

Darsteller*innen

Helene Bergsholm, Henriette Steenstrup, Malin Bjørhovde, Beate Støfring, Matias Myren, Lars Nordtveit Listau, Jon Bleiklie Devik, Julia Bache-Wiig, Per Kjerstad, Finn Tokvam

Länge

76 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

Farbe

FSK

ab 12 Jahre

Verleih

W-film

Festivals

Tribeca Film Festival 2011: Bestes Drehbuch, Rome Film Festival 2011: Independent Distribution Award für den besten Debütfilm, Mons International Love Film Festival 2012: Bester europäischer Debütfilm

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