Schulprojekt der Berlinale 2025
Das Berlinale Schulprojekt ermöglicht zahlreichen Schulklassen intensive Filmerlebnisse bei einem der wichtigsten Filmfestivals weltweit. Im Anschluss an den Film arbeiten die Schüler*innen an einem gemeinsamen Projekt zum Film, das ihnen neue Perspektiven auf sich selber, ihre Mitschüler*innen, auf Filme, Kunst und unsere sich stetig veränderde Welt vermittelt.
22 Schulklassen aus Grund- und Oberschulen in Berlin und Brandenburg hatten die einmalige Gelegenheit, Festivalluft zu schnuppern und die spannenden filmischen Werke in der Sektion Generation Kplus und Generation 14plus zu sichten. Die Medienpädagog*innen Dr. Martin Ganguly und Kathrin Hillers unterstützten die Lehrkräfte bei der Filmauswahl und betreuten die anschließenden Projekte.
Bei den Abschlussveranstaltungen präsentierten die teilnehmenden Schüler*innen ihre Projektergebnisse: Schüler*innen und Lehrkräfte der Grundschulen wurden in die Aula einer der beteiligten Schulen eingeladen, um sich an Projektstationen zu ihren Festivalerlebnissen und der nachfolgenden Auseinandersetzung mit dem Film auszutauschen. Für die Abschluss-Präsentationen der Oberschulen trafen sich Schüler*innen und Lehrkräfte im Berliner City Kino Wedding: Die Schüler*innen hatten die Aufgabe, einen fünf- bis siebenminütigen Film über ihre Projektarbeit zu drehen. Im Anschluss an das Screening der einzelnen Filme kamen die Schüler*innen für ein Q&A auf die Bühne und das Publikum konnte Fragen stellen.
Welche Ideen und Fragen die Lerngruppen zu den einzelnen Filmen der Grunschulen und Oberschulen verfolgten, haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt.
Weiterführende Links
Space Cadet

Regie: Eric San (aka Kid Koala); Kanada; 85 Min.
empfohlen ab 7 Jahren
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Robots einziges Ziel war es stets, Celeste zu der brillanten Wissenschaftlerin großzuziehen, die sie heute ist. Als die junge Astronautin zu ihrer ersten interstellaren Mission aufbricht, hat Robot niemanden mehr, um den er sich kümmern könnte. Er freut sich, dass Celeste endlich ihren Traum verwirklicht, und er weiß auch, dass sie eines Tages zurückkehren wird. Doch die Einsamkeit tut seinen alternden technischen Systemen nicht gut. Währenddessen sieht sich Celeste in den Weiten des Weltraums unerwarteten Gefahren ausgesetzt. Die Erinnerungen an ihre Kindheit weisen ihr jedoch einen Weg durch die Dunkelheit … Basierend auf der Graphic Novel von Kid Koala, ist Space Cadet eine musikalische Erzählung über Erinnerungen und die Bande, die uns zusammenhalten.
Projektergebnisse:
Zirkuskind

Regie: Julia Lemke, Anna Koch; Deutschland; Dokumentarfilm; 86 Min.
empfohlen ab 7 Jahren
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Santino ist ein Zirkuskind. Mit seiner Familie und den Tieren zieht er im Wohnwagen durchs Land – heute hier, morgen dort. Zuhause ist für ihn kein fester Ort, sondern das sind seine Eltern Angie und Gitano, sein Bruder Giordano, unzählige Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins und ganz besonders sein Uropa Ehe, einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands. Opa Ehe erzählt Santino wilde Geschichten aus seinem langen Leben: vom prachtvollen Elefantenbullen Sahib, seinen eigenen ersten Schritten als Clown und dem Freiheitsgefühl, für das es sich lohnt, alle Strapazen in Kauf zu nehmen. An Santinos elftem Geburtstag stellt Ehe die Frage, was Santino denn einmal in der Manege zeigen möchte, schließlich müsse auch er etwas zu ihrer Gemeinschaft beitragen. Doch wie findet man das nur heraus? Zirkuskind erzählt aus
dem Leben der letzten Nomad*innen in Deutschland. Vom Aufwachsen in der Großfamilie, mit den Tieren und einem Leben ohne Netz und doppelten Boden. Ein dokumentarisches, mit Animationen versehenes Roadmovie über die Kraft von Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
Umibe É Iku Michi

(Seaside Serendipity) Regie: Satoko Yokohama; Japan; 141 Min.
empfohlen ab 10 Jahren
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Ein Küstenstädtchen mit langjährigen Bewohner*innen aller Altersgruppen und Geschlechter lockt neuerdings Künstler*innen an, die sich für ein Projekt in der Gegend interessieren. Seltsame Vorfälle ereignen
sich, naive Erwachsene treffen auf schlaue Kinder, das Meer und der Himmel schimmern im Licht. Mittelstufenschüler Sosuke fällt das Leben leicht, er wird angetrieben von der Freude am Schaffen. Im hellen Sonnenschein verändert sich zusammen mit Sosuke auch die zweite Hauptfigur: die Stadt. Wie ein unruhiges Kind bleibt sie ständig in Bewegung. Niemand ist perfekt. Aber alle haben die Fähigkeit, andere zu
lieben. Während die Kinder unermüdlich versuchen, die vor ihnen liegenden Aufgaben zu lösen, wollen die Erwachsenen vor allem ihre Existenz ergründen. Eine Sammlung von Vignetten aus einem unvergesslichen
Sommer, in denen jede Figur liebenswert und von einer Zärtlichkeit erfüllt ist, die zu Herzen geht.
Ran Bi Wa

(A story about fire) Regie: Li Wenyu; Volksrepublik China; Animation; 85 Min.
empfohlen ab 12 Jahren
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Dieser Film basiert auf einer alten Legende der Qiang, einer ethnischen Minderheit, die in den Bergen im Südwesten Chinas lebt. Er erzählt die Geschichte eines Affen, der unter Menschen aufwächst und den Spuren seiner Mutter Awubaji zum Heiligen Berg folgt, um das Geheimnis der Wärme aufzudecken. Nach vielen Entbehrungen und Gefahren bekommt er einen Feuerstein in die Hände. Dabei verbrennen
seine Haare und er verwandelt sich schließlich in einen Menschen. Der Film ist im Stil der traditionellen chinesischen Tuschemalerei gehalten und zeigt auf poetische Weise das Leben in einer urgeschichtlichen Gesellschaft. Mit der Geschichte des Feuerdiebs greift er zeitlose Themen wie Wachstum und Kameradschaft auf, die auch in der heutigen Zeit noch bedeutend sind. Mit Ran Bi Wa feiert das legendäre Shanghai Animation Film Studio, die Wiege vieler chinesischer Kult-Animationsfilme, seine Rückkehr.
Têtes Brûlées

Regie: Maja-Ajmia Yde Zellama, Belgien; 84 Min.
empfohlen ab 14 Jahren
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Die zwölfjährige Eya wächst in einer tunesisch-muslimischen Familie in Brüssel auf. Zu ihrem 25-jährigen Bruder Younès hat sie eine enge Beziehung. Eya verbringt ihre Tage an seiner Seite und im Kreise einer Gruppe von Younès’ Freund*innen, die sie als eine der Ihren betrachten. Als Younès plötzlich stirbt, bricht für Eya eine Welt zusammen. In dem streng ritualisierten Trauerprozess nimmt sie sowohl die Solidarität der Gemeinschaft wahr, die sich um ihre Familie schart, als auch das Schweigen, das die einzelnen Beteiligten in ihrem Kummer isoliert. Eya muss einen eigenen Weg suchen, um ihre Trauer zu bewältigen. Ihre Kreativität, die Verbindung zu den Freund*innen ihres Bruders und vor allem ihr Glaube helfen ihr dabei. Ein zärtliches und nuanciertes Porträt einer multikulturellen und solidarischen Jugend.
Christy

Regie: Brendan Canty; Irland, Vereinigtes Königreich; 94 Min.
empfohlen ab 14 Jahren
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Der 17-jährige Christy steht an einem Scheideweg. Er ist gerade aus seiner Pflegefamilie in der ruhigen Vorstadt geworfen worden und bei seinem älteren Bruder Shane eingezogen, der im Arbeiter*innenviertel im Norden der irischen Stadt Cork wohnt. Für Shane ist das nur eine vorübergehende Lösung, aber Christy beginnt, sich bei ihm zu Hause zu fühlen, lässt sich auf die Menschen vor Ort ein und findet Freund*innen. Über die erweiterte Familie – so schlecht ihr Ruf auch ist – kann er sogar wieder an seine Vergangenheit anknüpfen. Shane versucht jedoch, ihn von der Verwandtschaft fernzuhalten. Er will um jeden Preis ein besseres Leben für Christy, selbst wenn das bedeutet, dass er ihn von sich stoßen muss. Nach vielen Jahren der Trennung stehen die Brüder vor der Aufgabe, sich mit ihren turbulenten Vergangenheiten zu versöhnen und zu entscheiden, wie die Zukunft aussehen soll.
Zečji nasip

(Sandbag Dam) Regie: Čejen Černić Čanak; Kroatien, Litauen, Slowenien; 88 Min.
empfohlen ab 14 Jahren
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Marko lebt mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Fićo, dem er sehr zugetan ist, in einem kroatischen Dorf. Er ist ein begabter Sportler, hat aber vor, nach seinem Schulabschluss den Plänen seines Vaters zu folgen und Automechaniker zu werden. Zwei Ereignisse bringen sein scheinbar stabiles Leben aus dem Gleichgewicht: Das Dorf wird von einer Überschwemmung bedroht, und seine heimliche erste Liebe, Slaven, kommt zurück in die Heimat, um seinen Vater zu beerdigen. Marko bemüht sich, seine ganze Aufmerksamkeit auf seine Freundin Petra und ein anstehendes Turnier zu richten. Doch je näher die Fluten rücken, desto größer werden auch seine emotionalen Turbulenzen. Während die Dorfbewohner*innen unermüdlich daran arbeiten, Mauern aus Sandsäcken um ihre Häuser zu errichten, baut Marko seine eigene Mauer – eine, die seine Gefühle in Schach halten soll. Doch wie Wasser haben auch Gefühle einen Weg, alle Dämme zu durchbrechen ...
I Agries Meres Mas

(Our Wildest Days) Regie: Vasilis Kekatos; Griechenland, Frankreich; 104 Min.
empfohlen ab 14 Jahren
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Als Chloe obdachlos wird, beschließt sie, Athen zu verlassen. Unterwegs zu ihrer älteren Schwester, trifft sie zufällig auf eine Gruppe junger Leute, die mit einem Wohnmobil durch Griechenland reisen und Menschen helfen, die am Rande der Armut leben. Chloe ist sofort von den Idealen und dem unkonventionellen Lebensstil der Gruppe fasziniert und schließt sich ihr an. So entdeckt sie Seiten ihres Landes, aber auch an sich selbst, die ihr bislang unbekannt waren. Sie erfährt, wie es ist, sich um andere zu kümmern und umsorgt zu werden. Wie es ist, eine Familie zu haben, die man sich selbst ausgesucht hat, und wie viel man eventuell opfern muss, um sie nicht zu verlieren. Sie erlernt die Rituale ihres neuen Stammes, findet Liebe, wird enttäuscht, erlebt Angst, Hunger, Gefahr, Freiheit. Die Straßen der Rebellion, denen Chloe auf ihrer fieberhaften Reise folgt, führen sie über die Schwelle zum Erwachsensein und bringen die Erkenntnis, dass es weniger wehtut, wenn man nicht allein ist.