Filmplakat Simpel: Zwei Junge Männer auf einem Moped fahren auf den*die Betrachter*in zu

Simpel

Deutschland 2017

Barnabas, genannt Simpel, ist 22 Jahre alt und von Geburt an geistig behindert. Er lebt mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder Ben, die sich liebevoll um ihn kümmern. Als die Mutter stirbt, soll Simpel ins Heim. Doch die beiden Brüder akzeptieren die Trennung nicht. Sie wollen zusammenbleiben, so wie es bisher immer war. Auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben treffen sie auf Vorurteile und ihre eigenen Grenzen, aber öffnen sich auch neuen Möglichkeiten.

Genre

Road Movie, Tragikomödie

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Ethik, Sozialkunde, Psychologie, Philosophie, Religion, Französisch

Themen

Menschen mit Behinderung, Familie, Verantwortung, Anderssein, Außenseiter, Diskriminierung, Gesellschaft, Selbstbestimmung, Respekt, Toleranz, Erwachsenwerden, Freundschaft

Kinostart

09.11.2017

Inhalt


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„Simpel und Ben. Ben und Simpel“. Noch nie waren die beiden Brüder Barnabas und Benjamin voneinander getrennt. Gerne beteuern sie sich gegenseitig ihren Zusammenhalt und mehr noch: Der jüngere Ben kümmert sich seit er denken kann um seinen geistig behinderten älteren Bruder, genannt Simpel. Als die Mutter eines Tages nach schwerer Krankheit stirbt, sind die beiden jungen Männer auf sich allein gestellt. Der Vater ist schon seit langem abwesend. Doch nun besitzt er die alleinige Vormundschaft für Simpel und verfügt aus der Ferne, dass dieser in einem Heim unterkommen soll. Ben und Simpel akzeptieren diese Trennung nicht und nehmen Reißaus. Sie fahren nach Hamburg, wo Ben hofft, den dort lebenden Vater umstimmen zu können. Im Verlauf ihrer Reise brechen alte Wunden auf, aber die beiden finden auch neue Freunde und Möglichkeiten. Ben und Simpel erkennen, dass sie eigene Wege einschlagen können, ohne den anderen im Stich zu lassen.

Umsetzung


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Mit „Simpel“ adaptiert der Regisseur Markus Goller einen Jugendroman der französischen Autorin Marie-Aude Murai für ein deutsches Publikum. Wie das Buch kreist der Film um die zentralen Figuren der beiden Brüder, wohingegen der Schauplatz nach Deutschland verlegt wurde und auch die Handlung dem Original kaum mehr gleicht. Vielmehr inszeniert Goller den Aufbruch von Ben und Simpel in ein selbstbestimmtes Leben als Road-Movie, dessen verschiedene Stationen sowohl den Plot als auch die innere Entwicklung der Figuren vorantreiben. Als ungleiches Paar stehen Ben und Simpel nicht nur für die humanistische Botschaft des Films. Simpels auffälliges Verhalten dient zudem als Auslöser von Komik oder führt zu dramatischen Situationen. In Schlüsselmomenten nimmt die Kamera zum Teil Simpels subjektiven Blick ein, um dessen besondere Wahrnehmung zu vermitteln. Getragen wird der Film von der schauspielerischen Leistung des Simpel-Darstellers David Kross.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film stellt mit der Perspektive eines geistig behinderten jungen Mannes und dessen fürsorgenden Bruder zwei Außenseiterfiguren in den Mittelpunkt. Durch die ebenso einfühlsame wie unterhaltsame Inszenierung der Geschichte aus ihrer Sicht bieten sich Identifikationsmöglichkeiten für das Kinopublikum und Zugänge ab der Mittelstufe in allen Schulformen. Für den Einsatz im Unterricht liegt vor allem das Thema Vorurteile nahe. Wie begegnen wir im Alltag Menschen, die durch ihr Aussehen oder Verhalten auffallen? Wie sehen und empfinden die beiden Hauptfiguren im Film ihre Umwelt? Die Hintergründe von Simpels Behinderung werden im Film allerdings kaum beleuchtet. Eine vertiefende Auseinandersetzung mit geistiger Behinderung, ihren Ursachen und Folgen stellt deshalb eine sinnvolle Ergänzung dar, um Verständnis und Toleranz zu fördern. Auch die Möglichkeiten und Chancen einer inklusiven Gesellschaft können ausgehend vom Film untersucht und diskutiert werden.

Veranstaltungen


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Zum Kinostart des Kinofilms „Simpel" bietet die media.Agentur für Bildungspartnerschaften  außergewöhnliche und kostenfreie Veranstaltungen in Hamburg, München und Berlin an.
Gezeigt werden exklusive Ausschnitte aus dem Film sowie aus dem Making-Of. Nach jeder Vorführung haben die SchülerInnen die Möglichkeit, mit Teammitgliedern und einer Moderatorin von Aktion Mensch über den Film und seine Entstehungsgeschichte sowie über das Thema Inklusion zu diskutieren.
Alle Veranstaltungen werden von Gebärdendolmetschern begleitet und sind geeignet für die Klassen 6-9 von Inklusions-, Regel- und Förderschulen.
Der Film wurde inspiriert durch das gleichnamige Buch von Marie-Aude Murail. Der Roman hat den Deutschen Jugendliteraturpreis erhalten und eignet sich sehr gut als Klassenlektüre. Es ist jedoch nicht notwendig das Buch vorab zu kennen.

Veranstaltungstermine sind:
Hamburg: Freitag, den 03.11.2017 um 10:00 Uhr mit Gast aus dem Filmteam und Moderatorin Kübra Sekin (Jam! - webshow der Jungen Aktion Mensch)
München: Dienstag, den 07.11.2017 um 11:00 Uhr mit Hauptdarsteller Frederick Lau, Regisseur Markus Goller und Moderatorin Kübra Sekin (Jam! - webshow der Jungen Aktion Mensch)
Berlin: Mittwoch, den 08.11.2017 um 10:00 Uhr mit Drehbuchautor Dirk Ahner, Regisseur Markus Goller und Moderatorin Kübra Sekin (Jam! - webshow der Jungen Aktion Mensch)

Die Veranstaltungen finden jeweils in zentralen Kinos statt. Gerne können Sie sich ab sofort per E-Mail an info@media-bildungspartner.de anmelden (bitte mit Infos zu Teilnehmerzahl & Jahrgangsstufe).

Autor*in: Marguerite Seidel, 27.09.2017, letzte Aktualisierung: 09.02.2024

Regie

Markus Goller

Buch

Dirk Ahner und Markus Goller nach dem gleichnamigen Roman von Marie-Aude Murail

Darsteller*innen

David Kross, Frederick Lau, Emilia Schüle, Axel Stein, Devid Striesow u.a.

Länge

113 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung, barrierefreie Fassungen verfügbar

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Univesum Film

Festivals

Filmfest Hamburg 2017, Shanghai International Film Festival, Zürich Film Festival

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