
Die Regisseurin Marie Wilke unternimmt in ihrem Dokumentarfilm eine Reise durch bundesdeutsche Realitäten in den Jahren 2016/2017. Als Schauplätze wählt sie Orte und Situationen, die Pfeiler des demokratischen Systems repräsentieren: eine öffentliche Nachstellung einer Bundestagssitzung, die Arbeit und Herausforderungen eines Bundestagsabgeordneten in Halle an der Saale und eine SPD-Wahlkreiskonferenz. Sie geht da hin, wo sich durch den wachsenden Rechtspopulismus Brüche in unserer Gesellschaft zeigen, wo die Welten von Bürger*innen, Politik und Medien aufeinandertreffen, wo Kommunikation schwierig ist und doch das einzige verbindende Element sein kann. Sie zeigt Bürger*innen, die an einem Infomobil in Dresden ihre Sorgen zu den gesellschaftlichen Verhältnissen äußern, ein Bürgergespräch des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig und Pegida-Demonstrationen, bei denen Parolen gegen „Lügenpresse“ und „Volksverräter“ skandiert werden. Schließlich besucht sie die Redaktionen von »MDR«, »taz« und »Bild«, wo auf unterschiedliche Weise die Schlagzeilen des Tages diskutiert und Berichte, bspw. über die Identitäre Bewegung, recherchiert und erarbeitet werden.
AGGREGAT trifft keine Allgemeinaussage zum Zustand der Demokratie in der Bundesrepublik, bietet jedoch viele Einzeleindrücke, die sich vielschichtig diskutieren und in Beziehung zu Erfahrungen und Haltungen der Zuschauenden setzen lassen.
Regie: Marie Wilke
Deutschland 2018, 92 Minuten
Dokumentarfilm
Produzenten Andreas Banz, Dirk Engelhardt, Matthias Miegel, Robert Thalheim. Produktion Kundschafter Filmproduktion (Berlin, Deutschland), ZDF – Das kleine Fernsehspiel (Mainz, Deutschland). Regie, Buch Marie Wilke. Kamera Alexander Gheorghiu. Montage Jan Soldat, Marie Wilke. Sound Design Uwe Bossenz. Ton Uwe Bossenz. Redaktion Lucas Schmidt, Lucia Haslauer.
Inhalt: SCREENING mit Filmgespräch und Vorstellung der Projektidee
Ort: Kino
Filmlänge: 92 Minuten
Zeitlicher Rahmen: ca. 3,5 Stunden
Inhalt: VERTIEFENDER WORKSHOP zum Film im Hinblick auf Vermittlung der 15 Thesen
Ort: Schule
Zeitlicher Rahmen: 1 - 2 Schultage / mind. 5 - 6 Unterrichtsstunden
Ziele und Chancen: Die Schüler*innen lernen Film als Kulturgut kennen, verstehen Film als Beitrag zu einem Diskurs und zur kulturellen Vielfalt. Gleichzeitig werden die 15 Thesen lebensnah anhand des Films thematisiert. Der Workshop legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Diskussion der These 8 und der Bedeutung von Toleranz und Respekt im gemeinsamen Zusammenleben, aber auch für eine freiheitliche Demokratie. Dafür setzen sie sich mit dem Thema Rassismus in seinen unterschiedlichen Facetten auseinander. Anhand von beispielhaften Situationen und Aussagen aus dem Film, aber auch anhand eigener Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Lebensumfeld, entwickeln die Schüler*innen gemeinsam Strategien, um mit konträren Haltungen und Denkweisen tolerant, respektvoll, aber auch bestimmt und argumentativ umzugehen.
Enthaltene Module: Filmbesprechung
Thematisierung der 15 Thesen
Inhalt: ZUSATZWORKSHOP für die Auseinandersetzung mit und Erprobung von Debatten- und Streitkultur
Ort: Schule
Zeitlicher Rahmen: + 1 Schultag / mind. 5 - 6 Stunden
Ziele und Chancen: In dieser Workshoperweiterung thematisieren die Schüler*innen anhand der These 6, in Verbindung mit dem Film AGGREGAT, die Grundlagen einer demokratischen Debatten- und Streitkultur. Sie analysieren die Kommunikationsformen, die in dem Film zu beobachten sind und erproben selber eine offene, aber bestimmte Gesprächshaltung in Konfliktsituationen anhand entsprechender kommunikativer Werkzeuge, die sie zu selbstwirksamen und selbstbewussten Teilnehmer*innen an gesellschaftlichen Debatten werden lassen. Sie werden sich ihrer eigenen Perspektive bewusst und nehmen durch praktische Übungen Perspektivwechsel vor. Sie erfahren, wie sie mit Widersprüchen umgehen und wie sie auch online und in den Social Media gegen Formen des Hate-Speech aktiv werden können.
Enthaltene Module: Debatten- und Sreitkultur
Inhalt: ZUSATZWORKSHOP für die Auseinandersetzung mit der Rolle der Medien als Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs und den Prinzipien der Presse-, Rundfunk- und Meinungsfreiheit
Ort: Schule
Zeitlicher Rahmen: + 1 – 2 Schultage / mind. 5 - 6 Stunden
Ziele und Chancen: Die Schüler*innen setzen sich in diesem Schwerpunkt mit der besonderen Rolle der Medien in einer Demokratie auseinander und erarbeiten die Grundlagen journalistischer Arbeit und medialer (Re-)Präsentationen, um Inhalte entsprechend einordnen und reflektieren zu können. Sie diskutieren ihre eigenen Mediennutzungsweisen und die Bedeutung einer Presse- Rundfunk- und Meinungsfreiheit für eine plurale Gesellschaft. Um die Workshopinhalte mit der lokalenLebenswelt der Schüler*innen zusammenzubringen, nehmen sie Kontakt zu Personen oder Expert*innen aus dem lokalen Medienbereich auf, die Einblicke in Arbeitsweisen geben und sich mit den Fragen der Schüler*innen auseinandersetzen. Mit der Einbeziehung eines weiteren Kurzfilms im Modul »Filmischer Vergleich«, setzen sie sich mit migrantischen Selbstrepräsentationen, um den in dem Film geäußerten Rassismen, Stimmen derjenigen entgegenzusetzen, die Rassismus erfahren. in den Medien. Im Modul »Filmische Praxis« setzen sie sich kreativ und selbstbestimmt mit den Eindrücken und Ergebnissen aus dem Workshops auseinander und erarbeiten ihre eigene Vision einer Gesellschaft in Vielfalt.
Enthaltene Module: Rolle der Medien
Filmischer Vergleich
Filmische Praxis