Schulprojekt der Berlinale 2021

Das Berlinale Schulprojekt ermöglicht Jahr für Jahr zahlreichen Schulklassen intensive Filmerlebnisse und eine Projektarbeit, die den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven auf sie selber, ihre Mitschüler*innen, auf Filme, Kunst und Welt, vermittelt. Pandemie-bedingt war es 2021 nicht möglich das Berlinale Schulprojekt in vollem Umfang  durchzuführen. Dennoch war es den Projektpartnern ein großes Anliegen, Impulse zu setzen für eine filmbildnerische Auseinandersetzung mit einer kleinen Auswahl an Filmen aus dem Generation Programm. Die beiden Medienpädagog*innen Dr. Martin Ganguly und Kathrin Hillers des Berlinale Schulprojektes haben Materialien entworfen, die Kindern und Jugendlichen Lust machen sollen aufs Weiterdenken, Schwelgen und kreativ werden. Wir laden herzlich ein, uns die Gedanken, Empfindungen und die kreativen Ergebnisse zuzusenden, so dass wir diese auf unserer Projektwebsite präsentieren können. info@visionkino.de Nicht zuletzt sollen dadurch die Filme jene Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhalten, die ihnen so sehr zustehen.

Ansprechpartnerin

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Elena Solte

Tel. 030 / 2359 938 70

Weiterführende Links

Website der Berlinale

Una escuela en Cerro Hueso

Regie: Betania Cappato, Argentinien 2021, 69 Min
empfohlen ab 9 Jahre

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Zart und zerbrechlich, als wäre sie aus Glas, wirkt die sechsjährige Ema. Nun soll sie eingeschult wer-den, aber auf ihre Autismus-Diagnose reagieren viele Schulen mit Ablehnung. Nur die Lehrerinnen ei-ner kleinen Dorfschule am Paraná-Fluss sind bereit, sie zu unterrichten. Für Emas Familie aus der Großstadt beginnt nun ein Leben auf dem Land. Die Nähe zur Natur, das unvoreingenommene Um-feld und das Zusammensein mit der Stute Estrellita verändern Ema. Vor allem der feinfühligen Irene gelingt es, ihre neue Mitschülerin auf ihre eigene Art mehr an der Welt teilhaben zu lassen. Der Film basiert auf der Familiengeschichte der Regisseurin Betania Cappato, die ebenso zärtlich wie scharf-sichtig auf die Gefühlswelt ihrer jungen Protagonistin blickt und behutsam von deren Wandel erzählt.

 

Han Nan Xia Ri

Regie: Han Shuai, Volksrepublik China 2020, 88 Min
empfohlen ab 12 Jahre

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Wie einen Seismographen schickt die Regisseurin Han Shuai ihre stille Protagonistin durch ihren De-bütfilm. Mehr Beobachterin als Beteiligte, wie eingesperrt in vielen Großaufnahmen, registriert die 13-jährige Guo all die Erschütterungen, die das Arbeiter*innenmilieu um sie herum zerbröckeln lassen. Als sie miterleben muss, wie ihr Freund ertrinkt, weiß das Mädchen nicht wohin mit der Trauer, der Schuld - und ihrer Sehnsucht. Die sommerliche Hitze und die Aufdringlichkeit eines Klassenkamera-den sind schwer zu ertragen. Das Zirpen der Zikaden durchdringt die Einöde ihres lieblosen Zuhauses am Stadtrand von Wuhan, fernab der Mutter, die in Guos Leben nur noch in Form von Sprachnach-richten existiert. Ein liebevolles Porträt eines jungen Mädchens, das auf dem Weg zum Erwachsen-werden den Unzulänglichkeiten ihrer Umgebung trotzt.

 

Cryptozoo

Regie: Dash Shaw, USA 2021, 90 Min
empfohlen ab 14 Jahre

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Kalifornien um 1970. Während sich die Jugend der freien Liebe hingibt und gegen das Establishment und den Vietnamkrieg protestiert, findet im Untergrund noch ein ganz anderer Kampf statt: Die Tier-ärztin Lauren Grey spürt auf der ganzen Welt Fabelwesen auf, um sie vor Misshandlung zu retten und im Cryptozoo zu schützen. Doch auf den mächtigsten Kryptiden von allen, das Träume verschlingende Chimärenwesen Baku, hat es auch das Militär abgesehen. Mit ihm will es die Träume der Gegenkultur vernichten. In Dash Shaws eigenwilligem wie grenzüberschreitendem Trip werden Utopien von Held*in und Anti-held*in auf die Probe gestellt. Inspiriert von psychedelischen Underground-Comics der 1960er-Jahre wird in schillernden Bildern eine Geschichte zwischen Wachtraum und Horrortrip erzählt, die wie ein Echo in unsere Gegenwart hallt.

 

La Mif

Regie: Fred Baillif, Schweiz 2021, 112 Min
empfohlen ab 14 Jahre

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Sieben Mädchen leben zusammen unter einem Dach. Sie haben einander nicht ausgesucht, wie in einer Familie. Sie kommen aus schwierigen Verhältnissen, hier im Heim finden die Mädchen eine neue Familie, eine Gemeinschaft, wie sie sie bisher nicht kannten. Sie teilen Freude und Leid und re-bellieren gegen die Unzulänglichkeiten ihrer Umgebung – die Temperamente der jungen Frauen sind verschieden, ihr Lebenshunger ist groß, ihr Platz in der Gesellschaft zu prekär. Heimleiterin Lora ist immer für sie da, wenn sie sie brauchen. Oder ist es umgekehrt? La Mif entstand in enger Zusammen-arbeit mit den jungen Darstellerinnen, die an der Entwicklung ihrer Figuren beteiligt waren. Jedes Schicksal ein Splitter. Sie setzen sich zu einem schillernden Kaleidoskop zusammen, das Hierarchien auf den Kopf stellt. Der Film enthüllt einfühlsam die Mängel von Jugendschutzsystemen sowie die Fra-gilität sozialer Strukturen und geht der Frage nach, was es bedeuten mag, Teil einer Familie zu sein.

 

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