Filmempfehlungen zum Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai
Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung vom Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass möchten wir Filme ins Bewusstsein rücken, die sich mit dieser historischen Zeit aus Sicht von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen. Zu den Filmen haben wir Ihnen, soweit vorhanden, Material verlinkt, das die Auseinandersetzung von jungen Menschen mit Film und Inhalt fördern soll.
4 Tage im Mai

Regie und Drehbuch: Achim von Borries, Deutschland, Russland, Ukraine 2011, 98 Min
Empfohlen ab 12 Jahre
Es sind die letzten Tage vor dem Kriegsende auf Rügen. Die Angst vor den russischen Truppen geht. um. Ein sowjetischer Spähtrupp besetzt ein Waisenhaus an der deutschen Ostseeküste. Peter, der kämpferische 12-jährige Neffe der Heimleiterin, versucht alles, um eine deutsche Wehrmachtstruppe ins Heim zu locken. Doch es stellt sich heraus, dass sowohl die kleine russische Truppe als auch die deutsche des Kämpfens müde sind.
Themen
(Deutsche) Geschichte, Krieg/Kriegsfolgen, Werte, Kindheit/Kinder, Erwachsenwerden, Freundschaft, Zweiter Weltkrieg
Schulunterricht
Ab 7. Klasse
Unterrichtsfächer
Geschichte, Deutsch, Russisch, Ethil
FilmTipp von VISION KINO
Unterrichtsmaterial des Verleihs X-Verleih
Das Glaszimmer

Regie: Christian Lerch, Deutschland 2019, 93 Min.
Drehbuch: Josef Einwanger, Christian Lerch
Empfohlen ab 12 Jahre
Bayern 1945: Kurz vor Kriegsende müssen der elfjährige Felix und seine Mutter Anna aus dem bombardierten München aufs Land fliehen. Beide sehnen sich nach einem baldigen Ende des Krieges und der Rückkehr von Felix' Vater Bernd, der an der Westfront kämpft. Doch in der Dorfgemeinschaft wird der "Endsieg" propagiert.
Themen
Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Flucht, Propaganda, Ideologie, Werte, Familie, Erwachsenwerden
Schulunterricht
Ab 7. Klasse
Unterrichtsfächer
Geschichte, Deutsch, Ethik, Religion, Musik, Kunst, fächerübergreifend: Friedenserziehung
Maikäfer, flieg!

Regie: Mirjam Unger, Österreich 2016, 109 Minuten
Drehbuch: Sandra Bohle, Mirjam Unger nach dem gleichnamigen Roman von Christine Nöstlinger
Empfohlen ab 13 Jahre
Alle warten auf das Ende des Zweiten Weltkriegs. Und die Russen. Auch die neunjährige Christl und ihre Familie. Als sie dann kommen, versteht Christl die Welt nicht mehr. Alle haben Angst vor ihnen. Die offene und neugierige Christl findet heraus, warum. Aber sie findet auch neue russische Freunde. Die Verfilmung des autobiographischen Romans von Christine Nöstlinger erzählt die Geschichte einer Kindheit am Ende eines langen Krieges in Wien.
Themen
Krieg/Kriegsfolgen, Familie, Kindheit, Freundschaft, Mut, Nationalsozialismus, Armut, Gewalt, Erwachsenwerden, Hoffnung, Menschlichkeit
Schulunterricht
Ab 8. Klasse
Unterrichtsfächer
Deutsch, Geschichte, Politik, Ethik
FilmTipp von VISION KINO
Dossier zum Film auf kinofenster.de
Ich war neunzehn

Regie: Konrad Wolf, DDR 1968, 120 Min
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf
Empfohlen ab 14 Jahre
Als Kind floh Gregor Hecker mit seinen politisch engagierten Eltern vor den Nazis in die Sowjetunion. Als Leutnant der Roten Armee kehrt der 19-Jährige in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland zurück. Er versucht in einer Aufklärungseinheit, deutsche Soldaten zum Aufgeben zu bewegen und dient einem hochrangigen Offizier als Übersetzer. Bei seinen Begegnungen mit den einstigen Landsleuten trifft er Verblendete und Kriegsmüde, Verängstigte und Hoffnungsvolle und lernt die verschiedenen Seiten der ihm fremd gewordenen Heimat kennen.
Themen: (Deutsche) Geschichte, Krieg/Kriegsfolgen, Erwachsenwerden, Heimat, Sowjetunion/Russland, Filmgeschichte
Schulunterricht: ab 7. Klasse
Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Ethik
Berlin 1945 - Tagebuch einer Großstadt

Buch und Regie: Volker Heise, Deutschland 2020, 180 Min., in der Mediathek der bpb
Empfohlen ab 15 Jahre
Berlin im Jahr 1945: Die Stadt, in der noch Hakenkreuz-Fahnen wehen, verwandelt sich in ein Trümmerfeld in dem das letzte Aufgebot aus jungen Menschen sinnlos stirbt, bevor kurz darauf der Beginn einer neuen Zeit eingeleitet wird – mit Siegern und Besiegten, mit neuen Gedanken und neuen Fahnen über den Köpfen. Erzählt wird mit Archivmaterial aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen, ohne sich über sie zu erheben, ein vielstimmiges, kollektives Tagebuch und eine direkte, emotionale Vergangenheitserfahrung. Und während sich das ganze Ausmaß der untergegangenen Diktatur erst langsam entblättert, zeichnet sich am Horizont schon eine neue Teilung ab.
Die Fotografin

Regie: Ellen Kuras, Australien, Großbritannien, Irland, Norwegen, Singapur, USA 2023, 116 Min.
Drehbuch: Liz Hannah, John Collee, Marion Hume
Empfohlen ab 15 Jahre
Obwohl ihr die journalistische Arbeit an der Front als Frau zunächst verwehrt bleibt, gelingt es der US-amerikanischen Fotojournalistin Lee Miller schließlich, als Fotoreporterin in die Normandie zu reisen, wo sie die grausame Realität des Kriegs mit der Kamera festhält. In den letzten Kriegstagen berichtet sie als eine der ersten aus den befreiten Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau und setzt sich dafür ein, die NS-Verbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen.
Themen
Zweiter Weltkrieg, Erinnerungskultur, Gender/Geschlechterrollen, Fotografie, Medien
Schulunterricht
Ab 8. Klasse
Unterrichtsfächer
Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kunst, Ethik, Deutsch, Englisch
FilmTipp von VISION KINO
Dossier zum Film auf kinofenster.de
Die Mörder sind unter uns

Regie: Wolfgang Staudte, Deutschland 1946, 85 Min., in der arte Mediathek
Drehbuch: Wolfgang Staudte
Empfohlen ab 15 Jahre
Die junge Susanne (Hildegard Knef) kehrt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in das zerstörte Berlin zurück. In ihrer Wohnung trifft sie auf den kriegstraumatisierten Arzt Hans Mertens, der dort Unterschlupf fand. Auch Susanne ist gezeichnet, denn sie gehörte zu den Verfolgten des Nazi Regimes. Die beiden arrangieren sich und verlieben sich ineinander. Als Mertens auf seinen ehemaligen Kommandanten trifft, der einst in Polen die Erschießung von Zivilisten befahl und sich im Nachkriegsberlin eine gutbürgerliche Existenz aufgebaut hat, entschließt er sich zur Lynchjustiz. Aufgehalten wird er von Susanne. DIE MÖRDER SIND UNTER UNS ist der erste deutsche Nachkriegsfilm.
Themen
Krieg/Kriegsfolgen, Nationalsozialismus, Gewalt, Hoffnung, Menschlichkeit, Filmklassiker, Deutsche Geschichte, Werte, Recht u. Gerechtigkeit, Liebe
Schulunterricht
Ab 10. Klasse
Unterrichtsfächer
Deutsch, Geschichte, Politik, Ethik, Philosophie
Deutschland im Jahre null

Regie: Roberto Rosselini, Italien 1948, 78 Min.
Drehbuch: Roberto Rossellini, Carlo Lizzani, Max Kolpé, Sergio Amidei
Empfohlen ab 16 Jahre
Roberto Rosselinis Film DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL gilt als einer der wichtigsten Fime des Neorealismus: In den Trümmern Berlins lebt der 12-jährige Edmund kurz nach Kriegsende auf engstem Raum mit seiner Familie und anderen Mietern in einem schwer beschädigten Haus. Edmunds Mutter ist tot, der Vater schwer krank. Weil sich sein Bruder als Soldat nicht aus dem Haus traut, die Schwester aus den Bars, die sie besucht, nurmehr Zigaretten mit nach Hause bringt, lastet die Versorgung der Familie auf Edmunds Schultern. Der Junge begegnet auf der Suche nach Nahrung einem Nationalsozialisten, der als Lehrer suspendiert wurde und nun vom Schwarzhandel lebt. Der Mann entgegnet, als Edmund von seinem kranken Vater erzählt, dass das Schwache und Kranke sterben müsse, damit das Starke leben könne. Als Edmund daraufhin seinen Vater mit Gift tötet, streitet der Lehrer empört ab, ihm dazu geraten zu haben. Verzweifelt über seine Tat, stürzt sich der Junge in den Tod.
Themen
Kriegsfolgen, Kriegsende, Trümmerfilm, Kindheit, Nationalsozialismus, Neorealismus
Schulunterricht
Ab 11. Klasse
Unterrichtsfächer
Geschichte, Politik, Ethik, Deutsch
Lore

Regie: Cate Shortland, Deutschland, Australien England 2012, 109 Min
Drehbuch: Robin Mukherjee nach dem Roman "Die dunkle Kammer" von Rachel Seiffert
Empfohlen ab 16 Jahren
Deutschland, Mai 1945. Die 15-jährige Lore, ideologiefeste Tochter eines ranghohen SS-Offiziers und ihre vier jüngeren Geschwister schlagen sich allein nach Norddeutschland zu ihrer Großmutter durch. Ihr Weg führt durch ein in Auflösung begriffenes Deutschland. Die bisher privilegierten Kinder werden zum ersten Mal mit den Grausamkeiten des Krieges konfrontiert und mit einer Wirklichkeit, die bisherige Gewissheiten in Frage stellt.
Themen
Antisemitismus, (Deutsche) Geschichte, Erwachsenwerden, Nationalsozialismus, Erziehung, Familie, Gewalt/sexualisierte Gewalt, Flucht, Krieg/Kriegsfolgen, Filmsprache, Recht und Gerechtigkeit, Frauen, Zweiter Weltkrieg
Schulunterricht
Ab 11. Klasse
Unterrichtsfächer
Geschichte, Deutsch, Ethik, Philosophie, Sozialkunde
FilmTipp von VISION KINO
Unterrichtsmaterial des Verleihs Piffl Medien
Weitere Empfehlung: kinofenster.de
Auf kinofenster.de, dem Filmbildungsportal der Bundeszentrale für politische Bildung, ist ein Dossier "75 Jahre Tag der Befreiung: Das Kriegsende und die Shoah filmisch erinnern" mit weiteren Filmempfehlungen, Hintergrundtexten und Arbeitsblättern erschienen.
Dossier 75 Jahre Tag der Befreiung: Das Kriegsende und die Shoah filmisch erinnern